Frankfurter Uniklinik stellt Herztransplantationen ein

Zu viele der schwierigen Operationen sollen tödlich verlaufen sein, berichtet die Hessenschau. Deswegen sollen am Main keine Herzen mehr transplantiert werden.

Zu viele der schwierigen Operationen sollen tödlich verlaufen sein, berichtet die Hessenschau. Deswegen sollen am Main keine Herzen mehr transplantiert werden. Die Klinik verweist auf einen Rückgang bei Spenderorganen.

Die Chirurgen der Frankfurter Uniklinik werden Herzpatienten künftig keine Spenderorgane mehr einpflanzen. Dies teilte das Universitätsklinikum Frankfurt am Donnerstagabend mit. Die Klinikleitung begründete die Entscheidung in einer Mitteilung mit einem Rückgang bei Spenderorganen und “geringen Fallzahlen pro Jahr in einem medizinisch komplexen Bereich”. Die Hessenschau des HR berichtete hingegen, dass die Zahl der tödlich verlaufenen Herztransplantationen zu hoch gewesen sei.

Nach HR-Informationen will der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenhäusern und Krankenkassen der zuständigen Aufsichtsbehörde in Hessen mitteilen, dass die Uniklinik zunächst keine weiteren Herztransplantationen mehr durchführen darf. Demnach habe das Universitätsklinikum Frankfurt in den vergangenen zwei Jahren bei Herztransplantationen “eine über dem Referenzbereich liegende Sterblichkeitsrate aufgewiesen”.

Ein Kliniksprecher wollte dazu am Abend keine Angaben machen und verwies auf eine für Freitag geplante Pressekonferenz. In einer Mitteilung der Klinik hieß es, dass es in den vergangenen Jahren nur noch zwei bis drei Herztransplantationen im Jahr gegeben habe. Im Sinne der Patienten sei es sinnvoll, wenn diese Operationen “an einem Behandlungszentrum konzentriert stattfinden” könnten. Die weniger invasive Versorgung von Kranken will die Uniklinik nun in einem neuen Universitären Centrum für Herz-Kreislauf-Medizin bündeln.