Grippewelle könnte dieses Jahr besonders stark werden

Der Impfstoff gegen Influenza ist in dieser Saison weniger wirksam. Infektionsforscher raten dennoch zu einer Impfung gegen Influenza, denn die Zahl der Erkrankungen steigt weiter. Infektionsforsch

Der Impfstoff gegen Influenza ist in dieser Saison weniger wirksam. Infektionsforscher raten dennoch zu einer Impfung gegen Influenza, denn die Zahl der Erkrankungen steigt weiter.

Infektionsforscher rechnen in dieser Saison bundesweit mit einer stärkeren Grippewelle als in den vergangenen Jahren. In den USA habe das dort kursierende Virus offensichtlich stärkere Symptome verursacht als in früheren Epidemien, sagte Klaus Schughart vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig am Donnerstag. “In Deutschland steht der Gipfel noch bevor. Wir müssen aber mit einem ähnlichen Verlauf rechnen.”

Obwohl der aktuelle Impfstoff nicht so effektiv ist wie erhofft, empfehlen die HZI-Forscher, sich impfen zu lassen. Den Höhepunkt der Influenza-Welle erwarten sie in den kommenden drei Wochen. Am HZI untersuchen Wissenschaftler die Mechanismen von Infektionen und ihrer Abwehr, um den Schlüssel zur Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe zu liefern.

Bundesweit steigen die Grippezahlen weiter an. Die Arbeitsgemeinschaft Influenza des Robert Koch-Instituts (RKI) meldete in ihrem aktuellen Wochenbericht rund 18 350 im Labor bestätigte Fälle seit Beginn der Grippesaison im Oktober 2014. Die tatsächliche Zahl der Erkrankten liege darüber, sagte eine RKI-Sprecherin. Nach bisherigen Erkenntnissen lassen sich weniger als 30 Prozent der Bevölkerung gegen Grippe impfen. Risikogruppen sind Ältere, Menschen mit chronischen Erkrankungen sowie Beschäftigte im medizinischen Bereich.

In Niedersachsen wurden in dieser Woche 37 Prozent der Proben aus Arztpraxen positiv auf Influenza-Viren getestet. In der Vorwoche waren es 21 Prozent. Ab 20 Prozent kann von einer Grippewelle gesprochen werden. Bisher seien aber keine durch Laboruntersuchungen bestätigte Influenza-Todesfälle übermittelt worden, heißt es im Wochenbericht des Landesgesundheitsamtes in Hannover.

Text: dpa /fw