Grippewelle stellt Krankenhäuser und öffentlichen Dienst vor Herausforderung

Die Grippewelle in Brandenburg hat ihren vorläufigen Höchststand erreicht. Auch öffentliche Einrichtungen und der Nahverkehr leiden unter dem hohen Krankenstand bei Mitarbeitern.

Mit Einschränkungen ist weiterhin zu rechnen

Die Grippewelle in Brandenburg hat ihren vorläufigen Höchststand erreicht. Auch öffentliche Einrichtungen und der Nahverkehr leiden unter dem hohen Krankenstand bei Mitarbeitern

Die Grippewelle in Brandenburg macht auch vor Krankenhäusern, Gerichten und dem öffentlichen Nahverkehr nicht Halt. Wegen eines erhöhten Krankenstandes könne es vereinzelt zu Ausfällen bei Bussen und Straßenbahnen kommen, meldete der Verkehrsbetrieb Potsdam (ViP). Die hohe Zahl der erkrankten Mitarbeiter stelle das Unternehmen "organisatorisch vor erhebliche Herausforderungen", hieß es. Um den Verkehr in der Landeshauptstadt zu gewährleisten, müssten Mitarbeiter aus der Verwaltung und Werkstatt, die über entsprechende Führerscheine verfügen, im Fahrdienst eingesetzt werden.

Auch Krankenhäuser verzeichnen einen überdurchschnittlich hohen Krankenstand. So meldete das Helios Klinikum in Bad Saarow (Oder-Spree) 50 Krankmeldungen. Und auch im Städtischen Klinikum Brandenburg sei die Zahl der erkrankten Mitarbeiter deutlich überdurchschnittlich, sagte Sprecher Olaf String am Mittwoch. Das führe zu einer angespannten Bettensituation. "Es wird aber kein Patient abgewiesen", beruhigte String. "Wir können unsere Patienten noch versorgen."

Einige Krankenhäuser hatten Anfang der Woche in Absprache mit der Leitstelle der Feuerwehr einen vorübergehenden Aufnahmestopp ausgesprochen, da es wegen der Vielzahl an Grippe-Patienten und erkrankten Mitarbeitern zu Engpässen gekommen war. Mittlerweile beruhige sich die Situation aber wieder. "Jeder Patient, der in die Notaufnahme kommt, wird erstversorgt", sagte Susann Winter, Sprecherin des Carl-Thiem-Klinikums in Cottbus.

Auch im Amtsgericht Cottbus sind mehrere Dutzend Mitarbeiter an Grippe erkrankt. In mehreren Abteilungen sei die Situation "mehr als schwierig", so Gerichtssprecher Michael Höhr. Für Besucher und Anrufer könne es daher in den kommenden zwei Wochen zu erheblichen Verzögerungen kommen.

Vergangene Woche meldete das Brandenburger Gesundheitsministerium 4471 Fälle seit Jahresbeginn. Damit hat die Grippewelle ihren vorläufigen Höchststand seit Beginn der Zählungen im Jahr 2001 erreicht. Zwei Menschen kamen in Brandenburg bereits durch die Krankheit ums Leben. Am Donnerstagmittag will das Ministerium die neuen Zahlen bekanntgeben.