Schwierige Situation bei Hausarztbesuchen in Pflegeheimen

Pflegebedürftige benötigen ein regelmäßige Hausarztbesuche. Oft geht es um Medikamente, Physiotherapie oder generellen medizinischen Rat. Die Arztsuche für Pflegeheime zu organisieren gestaltet sic

Pflegebedürftige benötigen ein regelmäßige Hausarztbesuche. Oft geht es um Medikamente, Physiotherapie oder generellen medizinischen Rat. Die Arztsuche für Pflegeheime zu organisieren gestaltet sich aber oft schwierig.

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) absolvieren Hausärzte in Thüringen jährlich fast 250 000 Hausbesuche in Pflegeheimen. Das macht ungefähr zehn Arztbesuche für jeden Heimbewohner im Jahr. Im Bundesland Thüringen leben laut Statistik über 23 000 Pflegebedürftige in Heimen – Und es werden immer mehr. Die Betreiber der Pflegeheime beklagen immer wieder Probleme bei der Suche nach Hausärzten. Laut Einschätzung des Sozialministeriums entstehen diese normalerweise dann, wenn die Ärzte aus dem Berufsleben austreten und keinen Nachfolger finden können. Laut Ministeriumssprecher Matthias Hinze sei es bisher aber immer in Zusammenarbeit mit der KV gelungen diese Engpässe wieder zu schließen.

Einige Mediziner sind besorgt durch die Besuche ihr Budget zu überschreiten

Häufig sind die Praxen auch ohne die Arbeit in Pflegeheimen stark ausgelastet. Zusätzlich sind manche Ärzte besorgt, ihr Medikamentenbudget zu überschreiten, da Pflegebedürftige häufig mehr Medikamente zu sich nehmen müssen.

Viele Vereinigungen schlagen daher Alarm. Der Verband der Privaten Pflegeanbieter (bpa) beklagt die Situation bei Fachärzten wie Urologen, Neurologen und Augenärzten. Im Dezember letzten Jahres hatte die Deutsche Stiftung Patientenschutz auch die schlechte zahnärztliche Versorgung von Pflegebedürftigen beanstandet.

Fachärzte machen laut bpa-Landesvorstandsmitglied Nadine Lopuszanski “zumeist erst gar keine Hausbesuche“. Ein weiteres Problem sei, dass viele Ärzte die Möglichkeit von Sondervereinbarungen mit den Pflegekassen und Heimen zu wenig nutzten. Solche Sonderverträge, bei denen Heime mit festen Kooperationsärzten zusammenarbeiten, bestehen in Thüringen laut KV nur für drei Pflegeeinrichtungen.

Ärzte wollen flächendeckende Verträge

In vielen Fällen scheitern die Verträge laut KV-Vorsitzende Annette Rommel daran, dass sie nur von einzelnen Kassen und nicht pauschal von allen angeboten würden. Ärzte bevorzugen aber Flächendeckende Verträge, die sie nicht mit jeder Kasse einzeln abschließen müssen. Laut Rommel sollten die Heimträger schon bei der Planung und dem Bau von Pflegeheimen die Versorgungsstruktur von Ärzten überprüfen und die Ergebnisse in ihre Planung einfließen lassen.

Text: mit dpa /fw