Jones-Fraktur: Löst Metallplatte bald die Schraube ab?

Athleten könnten Wettkämpfe künftig mit einer Metallplatte im Fuß absolvieren, denn Wissenschaftler des Houston Methodist Hospital schlagen vor, Fußverletzungen mit dem Einsetzen einer Metallplatte zu behandeln.

Studie führt Belastungstests an Knochen durch

Athleten könnten Wettkämpfe künftig mit einer Metallplatte im Fuß absolvieren, denn Wissenschaftler des Houston Methodist Hospital schlagen vor, Fußverletzungen mit dem Einsetzen einer Metallplatte zu behandeln.

Der fünfte Metatarsalknochen, auch Mittelfußknochen genannt, ist der Knochen, der den kleinen Zeh mit dem Knöchel verbindet – die Jones-Fraktur tritt genau an dieser Stelle auf. Frakturen wie diese werden oft durch wiederholte Belastung verursacht, daher sind viele Athleten anfällig für diese Verletzung. Die derzeit standardmäßige Versorgung besteht darin, eine Schraube in den Kanal des fünften Mittelfußknochens zu implantieren, um die gebrochenen Enden wieder zusammen zu ziehen. Allerdings treten Frakturen, die mit einer Schraube versorgt werden, in 30 Prozent der Fälle wieder auf.

"Für gewöhnlich kommen Platten zum Einsatz, um Knochenbrüche zu versorgen, orthopädische Chirurgen bringen diese jedoch nicht zum Einsatz, um Jones-Frakturen zu behandeln", kritisiert Studienautor Kevin Varner. "Nachdem ich gesehen habe, wie Patienten mit Jones-Fraktur mittels Schraube versorgt wurden, wollte ich eine bessere Methode finden – sofort kam mir die bekannte und bewährte Platten-Methode in den Sinn."

Um einen Vergleich zwischen der Schrauben- und Platten-basierten Methode aufzustellen, teilte das Forscherteam zwölf Fußmodelle in zwei Gruppen auf, wobei jeweils ein Fuß von jedem Fußpaar die traditionelle Schrauben-basierte Versorgung erhielt und der andere eine Metallplatte eingesetzt bekommen hat. Nachdem eine Jones-Fraktur künstlich herbeigeführt und entweder mit einer Schraube oder einer Platte versorgt wurde, entfernten die Wissenschaftler den fünften Mittelfußknochen der Fußmodelle.

Jeder Knochen wurde einem Belastungstest unterzogen. Im Zuge dessen wurde jeder einzelne einer Krafteinwirkung ausgesetzt, die alle zehn Zyklen erhöht wurde, bis der Knochen versagte. Dieser Test stellte die Belastung des Mittelfußknochens nach, die durch Gehen und Rennen auftritt.

Bei diesen Tests stellten die Forscher fest, dass der Knochen an der Stelle versagte, wo er mit dem Implantat verbunden war - entweder wurde die Schraube aus dem Knochen gezogen oder der Knochen wurde von der Platte weggezogen. Im Durchschnitt versagte die Schraubengruppe bei 37,3 Zyklen im Vergleich zu der Platte, die bei 63,9 Zyklen scheiterte. Die Platte widerstand durchschnittlich 35,8 Pfund Kraft, während die Schraube bereits bei 21,7 Pfund Kraft versagte.

"Obwohl weitere Forschung erforderlich ist, legen diese ersten Ergebnisse nahe, dass die Versorgung einer Jones-Fraktur mit einer Platte sicherer und effektiver ist als die derzeit angewandte Methode", gibt Varner bekannt. "Eine zweite Jones-Fraktur kann für Patienten sehr belastend sein. Sie werden krankgeschrieben, um sich einer zweiten Operation zu unterziehen. Zudem ist eine längere Auszeit für die Karriere von Athleten nicht besonders förderlich. Wir sind zuversichtlich, dass die Plattentechnik für Jones-Frakturen weiterhin positive Ergebnisse hervorbringen wird."