Kardiologen informieren über schwangerschaftsbedingte Herzschwäche

Kardiologen der MHH haben auf die oft erst verzögert diagnostizierte peripartale Herzschwäche (PPCM) aufmerksam gemacht. Die lebensbedrohliche Erkrankung trete ohne Vorwarnung im letzten Schwangerschaftsmonat oder in den ersten Monaten nach der Geburt auf.

Mediziner warnen vor PPCM

Kardiologen der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben auf die oft erst verzögert diagnostizierte peripartale Herzschwäche (PPCM) aufmerksam gemacht. Die lebensbedrohliche Erkrankung trete ohne Vorwarnung im letzten Schwangerschaftsmonat oder in den ersten Monaten nach der Geburt auf, teilten die Spezialisten am Dienstag mit.

Binnen weniger Wochen könne sie zu schwerem Herzversagen oder sogar zum Tod führen. Die Symptome sind relativ unspezifisch, zu ihnen zählen unter anderem Atemnot, Husten, Wassereinlagerungen in Lunge und Beinen sowie Herzrasen.

"Die PPCM ist eine seltene Krankheit - und in den meisten Fällen gut behandelbar", sagte Johann Bauersachs, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie. Die MHH ist nach eigenen Angaben Europas größtes PPCM-Zentrum und veröffentlichte jüngst drei Studien zu der Krankheit. Laut Bauersachs ist eine von 1500 bis 2000 Schwangeren von einer PPCM betroffen. Gut die Hälfte der erkrankten Frauen erhole sich nach einer medikamentösen Therapie wieder komplett.

Allerdings warnen Ärzte die Betroffenen in der Regel davor, erneut schwanger zu werden. Dass sie nach ihrer Erkrankung während der ersten Schwangerschaft und der Geburt der Tochter noch ein zweites Kind bekommen habe, sei "wie ein Wunder", sagte eine Patientin am Dienstag. Notwendig ist der MHH zufolge eine engmaschige Betreuung in einem Expertenzentrum.