Kinderneurologen sehen bessere Behandlungen für schwere Krankheiten

Kinderneurologen sehen bei angeborenen Stoffwechselerkrankungen und Muskelschwund heute bessere Behandlungsmöglichkeiten mit höheren Lebenserwartungen. Therapien im Kinderalter gehören zu den Schwe

Kinderneurologen sehen bei angeborenen Stoffwechselerkrankungen und Muskelschwund heute bessere Behandlungsmöglichkeiten mit höheren Lebenserwartungen.

Therapien im Kinderalter gehören zu den Schwerpunkten der 42. Jahrestagung der Gesellschaft für Neuropädiatrie (21.-24. April), mit denen sich seit Donnerstag 700 Kinderneurologen in Bochum befassen.

Bei Stoffwechselerkrankungen werden inzwischen Ernährungstherapien mit dem Austausch von schädlichen Eiweißen angewendet: Wenn bei Neugeborenen-Screenings solch eine Krankheit erkannt werde, könne direkt in den ersten Lebenstagen mit dem Austausch dieser Eiweiße begonnen werden, sagte Prof. Ulrike Schara vom Universitätsklinikum Essen am Rande der Tagung. Bei den betroffenen Kindern könnten mit diesen Therapien schwere geistige Erkrankungen verhindert werden.

Bei Muskelschwund sehen Mediziner Erfolge durch Enzymersatztherapien und Stammzellentherapien. Beim häufigsten Typ “Duchenne” erwarten die Neurologen durch medikamentöse Behandlung Verbesserungen. In Studien zu einem seit 2014 zugelassenen Medikament hätten sich deutliche Verbesserungen eingestellt, sagte Prof. Thomas Lücke vom Klinikum der Ruhr-Universität Bochum. Beim Muskelschwund können insbesondere die Auswirkungen auf die Atem- und Herzmuskulatur tödliche Folgen schon im Jugendalter haben.

Text: dpa /fw

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