Mediziner: Zu viele deutsche Eizellen wandern ins Ausland

Eine Kinderwunsch-Behandlung per Eizellspende muss nach Ansicht des Saarbrücker Reproduktionsmediziners Andreas Giebel in Deutschland legalisiert werden. Es gebe "keinen vernünftigen Grund, das den Menschen vorzuenthalten", sagte Giebel der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. Die Samenspende hingegen ist in Deutschland erlaubt.

Nach Samenspende solle auch Eizellspende erlaubt werden

Eine Kinderwunsch-Behandlung per Eizellspende muss nach Ansicht des Saarbrücker Reproduktionsmediziners Andreas Giebel in Deutschland legalisiert werden. Es gebe "keinen vernünftigen Grund, das den Menschen vorzuenthalten", sagte Giebel der Deutschen Presse-Agentur in Saarbrücken. Die Samenspende hingegen ist in Deutschland erlaubt.

Es gebe bereits einen "gewaltigen Fertilitätstourismus": Zwischen 30.000 und 40.000 Patientinnen würden sich jedes Jahr im Ausland behandeln lassen, in erster Linie wegen Eizellspenden, sagte Giebel, der das Kinderwunschzentrum IVF-Saar Saarbrücken-Kaiserslautern mitleitet. Es werde "dringend Zeit", dass die Gesetzgebung in Deutschland geändert wird, auch um die Auswüchse des Fertilitätstourismus einzudämmen.

Bei der Eizellspende wird eine gespendete Eizelle mit dem Samen des Partners befruchtet und in die Gebärmutter der Frau übertragen. Diesen Weg wählen Frauen im fortgeschrittenen Alter, aber auch junge Frauen, die zum Beispiel wegen Krankheit keine Kinder bekommen können.

Das IVF-Saar feierte am Freitag, den 30. März 2017 den 30. Geburtstag seines ersten Babys, das durch künstliche Befruchtung "in vitro" gezeugt wurde. Mit Unterstützung der Saar-Mediziner sind bereits gut 12.000 Kinder geboren worden.