Mehr 100 Mitarbeiter an Uniklinik Rostock im Warnstreik

In der Universitätsmedizin Rostock werden Millionengewinne erwirtschaftet, die Mitarbeiter einer Tochterfirma fühlen sich daran nicht beteiligt, kritisiert die Gewerkschaft Verdi. Mit einem Warnstreik macht sie Druck.

Streik in der Uniklinik Rostock - Mehr 100 Mitarbeiter im Warnstreik 

In der Universitätsmedizin Rostock werden Millionengewinne erwirtschaftet, die Mitarbeiter einer Tochterfirma fühlen sich daran nicht beteiligt, kritisiert die Gewerkschaft Verdi. Mit einem Warnstreik macht sie Druck.

In der Universitätsmedizin Rostock sind am Mittwoch Mitarbeiter der Tochtergesellschaft UMR Logistik in einen mehrstündigen Warnstreik getreten. Die Tochtergesellschaft mit rund 300 Beschäftigten ist Dienstleister in den Bereichen Reinigung, Logistik und Wachdienst. Insgesamt hätten sich mehr als 100 Mitarbeiter versammelt, sagte Johannes Brückner von der Gewerkschaft Verdi der Deutschen Presse-Agentur. Die seit Dezember 2016 dauernden Tarifverhandlungen seien ins Stocken geraten. Es gebe keinen Tarifvertrag, die Beschäftigten erhielten lediglich gesetzlichen oder den jeweiligen Branchenmindestlohn, betonte Brückner. Die Gewerkschaft forderte einen eigenen Tarifvertrag mit deutlichen Entgelterhöhungen, kein Lohn dürfe unter 10 Euro je Stunde liegen.

Die Gewerkschaft kritisierte, dass die Universitätsmedizin Rekordgewinne in Millionenhöhe vermelde, während für Beschäftigte des eigenen Tochterunternehmens Entgelte im Niedriglohnbereich gezahlt würden. 2015 hatte die Klinik einen Gewinn von rund acht Millionen Euro erwirtschaftet.

Am Mittwochmorgen hatten sich die Gewerkschaft und die Uniklinik in einem Vergleich vor dem Arbeitsgericht geeinigt, dass Verdi das Personal für zwei Liegendtransporte zur Verfügung stellt. Brückner betonte, dass Patienten nicht gefährdet waren.

Der kaufmännische Vorstand der Universitätsmedizin, Harald Jeguschke, betonte, dass alle anderen anfallenden Transporte von Mitarbeitern aus anderen Bereichen abgedeckt wurden. "Bisher hatten wir sehr konstruktive Verhandlungen mit Verdi, nun aber versucht die Gewerkschaft, uns zu erpressen", sagte Jeguschke.