Molkeprotein gegen Typ-2-Diabetes

Eine neue Studie fand heraus, dass ein reichhaltiges Frühstück mit Molkeprotein in der Behandlung von Typ-2-Diabetes hilfreich sein kann. Der Verzehr eines kalorien- und proteinreichen Frühstücks,

Eine neue Studie fand heraus, dass ein reichhaltiges Frühstück mit Molkeprotein in der Behandlung von Typ-2-Diabetes hilfreich sein kann.

Der Verzehr eines kalorien- und proteinreichen Frühstücks, eines mittelgroßen Mittagessens sowie eines kleinen Abendessens, ist eine bewährte Strategie zur Gewichtsreduktion, verbesserten Sättigung und Reduktion von Glukosespitzenwerten im Blut bei Menschen mit Übergewicht und Typ-2-Diabetes.

Laut Studienautorin Daniela Jakubowicz sind die Vorteile des hohen Proteingehalts beim Frühstück jedoch nicht nur von der Menge, sondern auch von der Quelle und Qualität des Proteins abhängig. Bei ihren Versuchen stellte sie fest, dass Molkeproteinpulver, das bei der Käseherstellung als Nebenprodukt entsteht, im Vergleich zu anderen Proteinquellen eine höhere Sättigung sowie eine stärkere Reduktion von Blutglukoseausschlägen nach Mahlzeiten bewirkte. Verglichen wurde der Effekt mit Proteinen aus Quellen wie zum Beispiel Eiern, Soja und Thunfisch.

Jakubowicz und ihre Kollegen untersuchten im Rahmen ihrer Studie, ob Molkeprotein – im Vergleich zu anderen Proteinen – in der Lage ist, bei übergewichtigen und fettleibigen Menschen mit Typ-2-Diabetes einen effektiveren Gewichtsverlust, eine nachhaltigere Sättigung sowie eine bessere Reduktion von Glukoseausschlägen und HbA1C -Werten (glykosyliertes Hämoglobin) herbeizuführen.

Molkeprotein –Gruppe verlor das meiste Gewicht

Dafür führten sie Untersuchungen mit 48 übergewichtigen und adipösen Probanden durch, die einen Typ-2-Diabetes hatten. Das durchschnittliche Alter betrug 59 Jahre. Den Teilnehmern wurde daraufhin eine von drei möglichen Diäten mit dem gleichen Kaloriengehalt randomisiert zugeteilt.

Sie wurden dazu instruiert, über 23 Monate hinweg jeden Tag ein großes Frühstück, ein mittelgroßes Mittagessen und ein kleines Abendessen zu sich zu nehmen. Der Unterschied zwischen den drei Ernährungsplänen bestand jeweils in der Zusammensetzung, Menge und Quelle der Proteinen im Frühstück.

Eine Gruppe verzehrte zum Frühstück eine Mahlzeit, die hauptsächlich aus Molkeprotein in Form von Shakes bestand. Die zweite Gruppe nahm ein Frühstück mit Proteinen aus Eiern, Soja und Thunfisch zu sich, während die dritte Gruppe dazu angehalten war, einen hohen Gehalt an Kohlenhydraten oder Stärke zu frühstücken.

Nach zwölf Wochen zeigte sich, dass die Molkeprotein -Gruppe das meiste Gewicht verloren hatte: 7,6 kg (16,7 Pfund), im Vergleich zu 6,1 kg (13,4 Pfund) bei der Gruppe, die andere Proteine zu sich genommen hat sowie 3,1 kg (6,8 Pfund) bei den Teilnehmern in der Gruppe, die primär Kohlenhydrate verzehrte.

Die Probanden in der Molkeprotein-Gruppe waren im Durchschnitt gesättigter und über den gesamten Tagesverlauf hinweg weniger hungrig. Darüber hinaus zeigten sie im Vergleich zu den beiden anderen Diäten niedrigere Blutzuckerspitzenwerte und bessere HbA1c-Werte. Eine Erklärung für diese Effekte könnte die Beobachtung darstellen, dass die Molkeprotein-Diät das Hungerhormon Ghrelin deutlich stärker unterdrückte.

Ein Molkeproteingetränk sei leicht zubereitet und biete alle Vorteile eines proteinreichen Frühstücks einschließlich Gewichtsverlust, Reduktion von Hunger, Glukosespitzen und HbA1c, fasst Prof. Jakubowicz die Ergebnisse ihrer Arbeit zusammen.

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Text: esanum/ pvd

Foto: Syda Productions / Shutterstock