Neue Behandlungsmethode bei akutem Nierenschaden

Forscher der Indiana University haben eine neue Therapiemöglichkeit entdeckt, die den Schaden einer akuten Nierenverletzung ungeschehen machen kann. So würden Patienten in Zukunft keine Dialyse mehr benötigen.

Sind Patienten bald nicht mehr auf Dialyse angewiesen?

Forscher der Indiana University haben eine neue Therapiemöglichkeit entdeckt, die den Schaden einer akuten Nierenverletzung ungeschehen machen kann. So würden Patienten in Zukunft keine Dialyse mehr benötigen.

Akute Nierenverletzungen treten häufig nach Herzoperationen oder langen gefäßchirurgischen Eingriffen auf. Auch bei großem Blutverlust, z. B. nach Unfällen oder Kriegsverletzungen können Nierenschäden die Folge sein. Der leitende Forscher Dr. Robert L. Bacallao, Dozent an der IU Medizinschule, und sein Team fanden nun anhand von Modellversuchen mit Ratten heraus, dass das Weiterleiten von hydrodynamischer, isotonischer Flüssigkeit in die linke Nierenvene innerhalb von 24 Stunden nach einer akuten Nierenverletzung schnell den Blutfluss im Organ wiederherstellt, die Menge von pro-inflammatorischen T-Zellen reduziert und die Gesamtnierenfunktion verbessert. Diese Ergebnisse wurden im Journal of the American Society of Nephrology veröffentlicht.

“Wir denken, dass durch dieses Verfahren die Nierenfunktion wieder so weit hergestellt wird, dass Urin produziert werden kann und einige der Immunantworten, die zu Nierenschäden führen, behoben werden“, sagt Bacallao, Autor der Studie. Er gibt zu bedenken, dass Menschen, die nach Verlust ihrer Nierenfunktion auf einer Intensivstation liegen, eine Mortalitätsrate von mindestens 50 Prozent haben. Aktuell werden solche Patienten mithilfe der Dialyse behandelt. Wenn die Nieren ihre Funktionen trotz Dialyse nicht wieder aufnehmen, benötigt der Patient eine Langzeitdialyse. Doch die ist kostspielig, zeitaufwendig und hat einen starken Einfluss auf die Lebensqualität des Betroffenen.

Bacallao blickt voraus: “Wir haben eine erfolgreiche Proof-of-Concept-Studie an einem großen Modellversuch durchgeführt. Unsere nächsten Schritte beinhalten eine weitere Tierstudie, um die Katheter der ersten Generation zu verbessern und noch sicherer zu machen.“