Neue Kampagne für frühe HIV-Tests gestartet

Mit einer bundesweiten Kampagne will die Deutsche Aids-Hilfe zu möglichst frühen HIV-Tests motivieren. Das Motto "Kein Aids für alle" solle Männer und Frauen ansprechen, die ihr HIV-Risiko verdrängen oder sich aus Angst vor Ablehnung nicht zum Arzt trauen.

"Kein Aids für alle" - Bundesweite Kampagne ruft Menschen zu HIV-Test auf

Mit einer bundesweiten Kampagne will die Deutsche Aids-Hilfe zu möglichst frühen HIV-Tests motivieren. Das Motto "Kein Aids für alle" solle Männer und Frauen ansprechen, die ihr HIV-Risiko verdrängen oder sich aus Angst vor Ablehnung nicht zum Arzt trauen, teilte die Aids-Hilfe am Freitag in Berlin mit. Ohne HIV-Test und Diagnose bringen sich die Infizierten um wirkungsvolle Therapien, die den Ausbruch von Aids verhindern. Anders als eine behandelte HIV-Infektion kann Aids immer noch tödlich enden.

Ziel der Kampagne sei, dass es in Deutschland ab dem Jahr 2020 keine Aids-Diagnosen mehr geben soll. Das wäre zehn Jahre früher als die Vereinten Nationen bisher anpeilen. Nach Ansicht der Aids-Hilfe stehen die Chancen für das "historische Ziel 2020" in Deutschland aber gut. Die Zahl der Neuinfektionen sei niedrig und Medikamente stünden in einem leistungsfähigen Gesundheitssystem zur Verfügung.

Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts leben in Deutschland rund 12 600 Menschen unwissentlich mit dem HI-Virus. Die Mehrzahl von ihnen sind schwule Männer. Das Virus trifft aber nach wie vor auch bi- und heterosexuelle Männer und Frauen. Übertragen werden kann es zum Beispiel auch über gemeinsam genutztes Spritzbesteck von Drogenabhängigen.

Nach den jüngsten Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) für 2015 wurde bei rund 3900 Menschen in Deutschland erstmals HIV diagnostiziert. Bei rund 1200 von ihnen liegt die Ansteckung allerdings viele Jahre zurück - dementsprechend fortgeschritten ist die Erkrankung des Immunsystems.