Obstruktive Schlafapnoe – ein Risikofaktor für Vorhofflimmern

Obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist eine Erkrankung, die sich durch Atempausen während des Schlafs, wegen teilweiser oder völliger Blockade der oberen Atemwege, auszeichnet. Eine neue Studie fand heraus, dass Patienten mit OSA ein erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern oder Herzrhythmusstörung haben.

Kann Vorhofflimmern auch ohne Hypertonie entstehen?

Obstruktive Schlafapnoe (OSA) ist eine Erkrankung, die sich durch Atempausen während des Schlafs, wegen teilweiser oder völliger Blockade der oberen Atemwege, auszeichnet. Eine neue Studie fand heraus, dass Patienten mit OSA ein erhöhtes Risiko für Vorhofflimmern oder Herzrhythmusstörung haben.

Die leitende Autorin der Studie Dr. Tetyana Kendzerska von der University of Ottawa und ihre Kollegen analysierten die medizinischen Aufzeichnungen von mehr als 8.000 Patienten und präsentierten ihre Ergebnisse kürzlich bei der Konferenz der American Thoracic Society. Laut der Amerikanischen Schlafapnoegesellschaft sind mehr als 22 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten von Schlafapnoe betroffen und dabei ist OSA die verbreitetste Form. Patienten mit OSA haben häufiger Hypertonie, was einer der Hauptrisikofaktoren für Herzkrankheiten ist. Vorhofflimmern, so die neue Studie, ist ein größeres Risiko für Patienten mit OSA, unabhängig von ihrem Blutdruck.

Die Studie umfasste 8.256 Erwachsene im Durchschnittsalter von 47 Jahren. Bei allen bestand zu Studienbeginn ein Verdacht auf OSA, aber sie waren nicht mit Vorhofflimmern oder irgendeiner anderen Herzrhythmusstörung diagnostiziert worden. Die Forscher untersuchten die medizinischen Aufzeichnungen von jedem Patienten. Sie schauten nach Markern, um den OSA-Schweregrad einzuschätzen und untersuchten auch, wie viele partielle oder komplette Atempausen während jeder Stunde Schlaf auftraten und wie viel Zeit die Patienten mit abnormaler Sauerstoffsättigung (Sauerstoffsättigung unter 90 Prozent) verbrachten. Während einer durchschnittlichen Nachbeobachtungszeit von 10 Jahren entwickelten insgesamt 173 Patienten Vorhofflimmern, was einen Krankenhausaufenthalt erforderte. Die Forscher fanden heraus, dass Patienten mit abnormaler Sauerstoffsättigung ein deutlich größeres Risiko für Vorhofflimmern während der Nachuntersuchung hatten verglichen mit denjenigen, die ein normales Sauerstoffsättigungsniveau hatten. Die Anzahl der Atempausen während jeder Stunde Schlaf schien das Vorhofflimmern-Risiko nicht zu beeinflussen.

Die Forscher kamen zu diesen Erkenntnissen, nachdem sie zahlreiche Risikofaktoren, einschließlich Alter, Geschlecht, Raucherstatus und Blutdruck berücksichtigten. “Hypertonie kann eine kausale Verbindung zwischen OSA und Vorhofflimmern sein, sodass diese vielleicht, wenn man sie berücksichtig, die Verbindung zwischen OSA und Vorhofflimmern abschwächt“, sagt Dr. Kendzerska. “In unserer Sekundäranalyse haben wir auch die Hypertonie kontrolliert“, fügt sie hinzu, “und die Verbindung zwischen Sauerstoffentsättigung und Vorhofflimmern blieb signifikant, was darauf hindeutet, dass OSA Vorhofflimmern direkt, ohne den Zwischenschritt der Hypertonie, verursachen kann.“

Bislang sind die Wissenschaftler nicht in der Lage, die genauen Mechanismen zu erläutern, die zu der Verbindung zwischen OSA und dem erhöhten Risiko für Vorhofflimmern führen. Autor Dr. Richard S. Leung von der University of Toronto hat einige Theorien: “Eine stärkere endotheliale Dysfunktion, höhere Neigung für die Entwicklung pulmonaler und systemischer Hypertonie und beeinträchtigte Herzfrequenzreaktionen auf autonome Herausforderungen bei Frauen mit OSA könnten diese Ergebnisse erklären“, er sagt, “weitere Studien sind notwendig, um diese Erkenntnisse zu bestätigen und die potenziellen Mechanismen zu verstehen“.