Operative Behandlung des Pankreaskarzinoms durch sozioökonomische Faktoren beeinflussbar

Neue Studie erforscht, inwiefern sozioökonomische Faktoren die Resektion bei Patienten mit lokalisiertem Pankreaskarzinom beeinflussen – geografische Lage korreliert am stärksten mit der Überlebens

Neue Studie erforscht, inwiefern sozioökonomische Faktoren die Resektion bei Patienten mit lokalisiertem Pankreaskarzinom beeinflussen – geografische Lage korreliert am stärksten mit der Überlebensrate.

Während sozioökonomische Faktoren wie ethnische Zugehörigkeit,  Versicherungsstatus, Geografie und Ehe das Für und Wider der Resektion bei Patienten mit lokalisiertem Pankreaskarzinom beeinflussen, ist der Faktor der geografischen Lage für sich allein, laut einer neuen Studie (DOI: 10.1001/jamasurg.2015.4239), mit der Überlebensrate bei diesen Patienten stärker verknüpft.

Jason S. Gold, Harvard Medical School, untersuchte mit seinen Kollegen an Patienten mit Pankreaskarzinom im Frühstadium, inwiefern sozioökonomische Faktoren, Unterschiede bei der Tendenz zur Wahl der chirurgischen Resektion hervorrufen. Darüber hinaus wurde durchleuchtet, ob diese Disparitäten einen Einfluss auf das karzinomspezifische Überleben bei Patienten haben, die für eine Resektion ausgewählt wurden. Die Studie inkludierte Patienten, bei denen die Erstdiagnose des Pankreaskarzinoms zwischen Januar 2004 und Dezember 2011 lag.

In der Summe wurden 17.530 Patienten mit einem lokalisierten, nicht metastasierten Pankreaskarzinom aus einer amerikanischen Datenbank identifiziert. Die Resektionsrate bei diesem Patientenkollektiv lag bei ungefähr 45 Prozent und hielt sich über die Zeit konstant. Die Forscher konnten zeigen, dass Patienten mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit reseziert wurden, wenn sie eine weiße Hautfarbe hatten, über keine lateinamerikanischen Wurzeln verfügten, verheiratet und versichert waren und im Nordosten der USA lebten.

Regionale Verbesserung in der Versorgung des Pankreaskarzinoms sollte in den Fokus rücken

Jedoch korrelierten die Faktoren, die mit einer erhöhten Resektionsrate assoziiert sind, mit weiteren fortgeschrittenen Stadien. Patienten, die sich einer Resektion unterzogen, hatten eine verbesserte erkrankungsspezifische Überlebensrate, verglichen mit denen, die diese Behandlung nicht bekamen (Median, 21 vs. 6 Monate). Das krankheitsspezifische Überleben der resezierten Patienten war unabhängig mit geografischen Regionen assoziiert. Patienten im pazifischen Westen, Nordosten und mittleren Westen zeigten dabei eine bessere Überlebensrate, im Gegensatz zu Patienten aus dem Südosten.

“Diese Faktoren zu verstehen, die die Behandlung und das Überleben der Patienten mit Pankreaskarzinomen beeinflussen, bildet einen essentiellen Teil zur Verbesserung der Folgen  dieser Erkrankung”, schreiben die Autoren. “Die Ergebnisse der Studie leisten einen entscheidenden Beitrag zum Verständnis der Unterschiede in der derzeitigen Krebsbehandlung.”

Eine regionale Verbesserung in der Versorgung des Pankreaskarzinoms, durch einen besseren Zugang zu spezialisierten Zentren und standardisierter, evidenzbasierter, multidisziplinärer Behandlung, sollte zukünftig im Fokus der amerikanischen Interventionen stehen. Wie die Unterschiede bezogen auf Europa ausfallen, oder speziell in Deutschland, muss zurzeit noch untersucht werden.

Text: esanum/ sb

Foto: Anneka /  Shutterstock.com