Philips macht gutes Geschäft mit Medizintechnik

Der Elektroriese Philips hat einige Problemfelder. Auf eine Sparte war – ähnlich wie bei Rivale Siemens – im vorigen Jahr aber Verlass. Ein glänzendes Geschäft mit Medizintechnik hat de

Der Elektroriese Philips hat einige Problemfelder. Auf eine Sparte war – ähnlich wie bei Rivale Siemens – im vorigen Jahr aber Verlass.

Ein glänzendes Geschäft mit Medizintechnik hat den niederländischen Elektrokonzern Philips im vergangenen Jahr gestärkt und die Entwicklung auf verschiedenen Baustellen überstrahlt. Der überraschend starke Auftragseingang in dem Bereich ließ den vorerst geplatzten Verkauf der Lichtsparte Lumileds und die roten Zahlen im Schlussquartal 2015 in den Hintergrund treten. 2016 erwartet Philips neue Zuwächse, teilte das Unternehmen am Dienstag in Amsterdam mit.

In der Gesundheitssparte zogen die Niederländer zuletzt noch mehr Bestellungen an Land als der Konkurrent Siemens. Die Münchner hatten am Montag aber auch mit ihren Zahlen zum ersten Geschäftsquartal vor der Hauptversammlung überzeugt. Bei der Medizintechnik verbuchte Philips – bereinigt um Währungseffekte – im vergangenen Vierteljahr ein Auftragsplus von 15 Prozent. Vor allem die Nachfrage nach Computertomographen aus Nordamerika und China stieg an.

Auch die Daten für das Gesamtjahr 2015 können sich – nicht zuletzt wegen der Entwicklung des Medizintechnik-Geschäfts – sehen lassen. Unter dem Strich stand bei dem Konzern ein Plus von 659 Millionen Euro, nach 411 Millionen im Vorjahr. Einerseits gab es Belastungen wie im vierten Quartal für Pensionsverpflichtungen oder höhere Steuern, auf der anderen Seite positive Effekte durch den Sparkurs.

Der Umsatz kletterte im vorigen Jahr um 13 Prozent auf 24,2 Milliarden Euro. Der schwache Euro, der Exportgüter außerhalb der Währungsunion günstiger macht, half den Niederländern dabei. In der Medizintechnik legten die Erlöse um 19 Prozent zu, ohne Währungseffekte wären es immerhin vier Prozent gewesen.

Im letzten Jahresviertel drückten vor allem die Pensionskosten das Ergebnis der Konzerns aber ins Minus, der Verlust betrug 39 Millionen Euro. Ende 2014 hatte Philips noch einen Gewinn von 134 Millionen Euro verbucht. Erst vor wenigen Tagen war der geplante Verkauf der Sparte für LED- und Autolicht-Bauteile für gut 2,8 Milliarden Euro an den chinesischen Investor GO Scale Capital geplatzt. Der angestrebte Deal ist Teil der Trennung vom gesamten Lichtgeschäft, das Unternehmen will sich so auf den Gesundheitssektor konzentrieren. Für das laufende Jahr rechnet Vorstandschef Frans van Houten weiterhin mit einem moderaten Umsatzwachstum.

Text: dpa /fw

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