Ärztekammer-Präsident fordert Abschaffung der Terminservicestellen

Wer Hilfe braucht, sollte die Nummern kennen: Rettungsdienst anrufen bei lebensbedrohlichen Fällen, ärztlichen Bereitschaftsdienst anrufen bei weniger schweren Fragen, Terminservicestelle anrufen für einen Facharzt. Nun wird diskutiert, einige Nummern zusammenzufassen.

Sind Terminservicestellen überflüssig? 

Wer Hilfe braucht, sollte die Nummern kennen: Rettungsdienst anrufen bei lebensbedrohlichen Fällen, ärztlichen Bereitschaftsdienst anrufen bei weniger schweren Fragen, Terminservicestelle anrufen für einen Facharzt. Nun wird diskutiert, einige Nummern zusammenzufassen.

Die neue Führung der Landesärztekammer Hessen fordert die Abschaffung der Terminservicestellen. Der neue Präsident, Edgar Pinkowski, hält die Einrichtung, die Kassenpatienten Facharzttermine vermittelt, für überflüssig. Auf keinen Fall sollten die Kompetenzen der Servicestellen noch erweitert werden, sagte der Mediziner am Dienstag in Frankfurt.

Ein Referentenentwurf der Bundesregierung "für schnellere Termine und bessere Versorgung" sieht vor, dass die Terminservicestellen "mit erweiterten Aufgaben weiterentwickelt werden". Von April 2019 an soll dem Entwurf zufolge auch der Ärztliche Bereitschaftsdienst unter der bundesweiten Telefonnummer 116117 dort angesiedelt sein. Das sei "kontraproduktiv", findet Pinkowski. Besser wäre es, den Rettungsdienst 112 und den Bereitschaftsdienst 116117 besser zu koordinieren - "das ist der sinnvollere Weg".

Der hessische Ärztekammer-Präsident positioniert sich damit gegen den Präsidenten der Bundesärztekammer, Frank-Ulrich Montgomery. Dessen positive Sicht auf den Referentenentwurf könne er "nicht nachvollziehen", sagte Pinkowski. In einer Stellungnahme der Bundesärztekammer heißt es, man begrüße die erweiterten Servicestellen "als wichtigen ersten Schritt zur Umsetzung eines sektorenübergreifenden Konzepts der Notfall- und Akutversorgung sowie zur Verbesserung der haus- und fachärztlichen Versorgung".