Berufsverband kritisiert kürzere Pflegeassistenten-Ausbildung

Mit einer verkürzten Ausbildung für Assistentinnen und Assistenten im Pflegebereich will das Niedersächsische Gesundheitsministerium schneller den Personalmangel beheben. Der Berufsverband für Pflegeberufe sieht die Aktion allerdings kritisch.

Eigentlich werden Pflegefachkräfte gebraucht

Mit einer verkürzten Ausbildung für Assistentinnen und Assistenten im Pflegebereich will das Niedersächsische Gesundheitsministerium schneller den Personalmangel beheben. Der Berufsverband für Pflegeberufe sieht die Aktion allerdings kritisch.

Niedersachsenweit sind in Pflegeberufen mehr als 4.600 Stellen unbesetzt. Besonders in der Gesundheits- und Krankenpflege fehlen mehr Kräfte als noch in den Jahren zuvor, teilte die Bundesagentur für Arbeit mit. Mit der Kampagne "Meine Zukunft Pflege", die in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) und Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) am Montag (11.30 Uhr) in Hannover vorgestellt wird, soll ein schnellerer Nachschub gewährleistet werden.

Ab August soll die Ausbildung zum Pflegeassistenten und zur Pflegeassistentin dann nur noch ein Jahr anstatt zwei Jahre dauern. Voraussetzung ist eine bereits abgeschlossene dreijährige Berufsausbildung oder Vorerfahrungen in der Pflege, etwa durch den Bundesfreiwilligendienst.

Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe sieht diese Kampagne skeptisch. "Der Ansatz ist durchaus nachhaltig. Aber ich kann mir nicht vorstellen, wie das in einem Jahr gehen soll, ohne, dass Inhaltlich etwas verlorengeht", sagte Geschäftsführer Burkhardt Zieger. Das eigentliche Problem seien außerdem nicht die fehlenden Assistenzkräfte, um deren Ausbildung es bei der Kampagne geht, sondern der Mangel an Fachkräften. Als Fachpersonal gelten alle, die eine mindestens dreijährige Ausbildung in der Pflege absolviert haben.