Brexit: BAH fordert Umzug der EMA von London nach Bonn

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller sieht in der ehemaligen Hauptstadt ideale Voraussetzungen für die Arzneimittelbehörde.

Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller sieht in der ehemaligen Hauptstadt ideale Voraussetzungen für die Arzneimittelbehörde.

Aufgrund des Abstimmungsergebnisses in Großbritannien für ein Verlassen der Europäischen Union und des bevorstehenden Brexit plädiert der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) dafür, den Sitz der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA von London nach Bonn zu verlegen.

“Wir bedauern das Ergebnis der Abstimmung zutiefst und halten es für politisch wie wirtschaftlich verheerend”, sagt Dr. Hermann Kortland, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des BAH. “Die Briten haben heute leider gegen Europa, gegen die vermeintliche Eurokratie und gegen die Europäischen Institutionen gestimmt. Wir fordern die Verantwortlichen auf Bundes- wie Landesebene daher auf, sich für Bonn als neuen Standort der EMA einzusetzen”, so Kortland weiter. Gerade im Arzneimittelbereich zeige sich, wie sinnvoll gemeinsame europäische Standards sind.

Die EMA ist als Agentur der Europäischen Union für die Beurteilung und Überwachung von Arzneimitteln zuständig. Für Bonn als neuen Standort der EMA sprechen aus Sicht des BAH mehrere Gründe. Bereits heute sei Bonn ein bedeutender Standort rund um die Zulassung und Sicherheit von Arzneimitteln. So habe das nationale Pendant zur EMA, das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, mit 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern seinen Sitz in Bonn. Zudem seien viele Arzneimittel-Hersteller an der sogenannten Rheinschiene ansässig. Gemeinsam mit Frankreich bildet Deutschland den größten Markt für Medikamente in Europa.