"Checkpoint BLN" bietet anonyme HIV-Tests und Beratung

Moderne Loft-Atmosphäre statt klassischer Arztpraxis: Mit Angeboten wie anonymen HIV-Tests und vorurteilsfreier Beratung will ein Zentrum in Berlin-Neukölln die Infektionszahlen in der Hauptstadt senken helfen.

Kombination aus Beratung, Prävention, Diagnostik und Behandlung

Moderne Loft-Atmosphäre statt klassischer Arztpraxis: Mit Angeboten wie anonymen HIV-Tests und vorurteilsfreier Beratung will ein Zentrum in Berlin-Neukölln die Infektionszahlen in der Hauptstadt senken helfen. Der "Checkpoint BLN", der am 27.01. am Hermannplatz offiziell eröffnet wurde, ist Anlaufstelle für homo- und bisexuelle Männer sowie Trans- und Interpersonen.

Auch auf sexuell übertragbare Infektionen wie Syphilis kann man sich testen lassen. Oder Medikamente zum Schutz vor HIV bekommen – in Notfällen auch ohne Termin. Zu den Zielen gehört, die Zeit zwischen Test, Diagnose und Therapie zu verkürzen.

Auf dem Weg zu dem Ziel, Aids bis 2030 zu beenden, sei das Zentrum mit seiner Kombination aus Beratung, Prävention, Diagnostik und Behandlung "schon jetzt ein sehr wichtiger Baustein", erklärte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD). Sie ließ sich bei der Eröffnung selbst auf HIV testen. Der Checkpoint sei "bundesweit modellhaft". In geringerem Umfang und anderen Räumen gibt es das Angebot seit über einem Jahr.

15.000 Menschen in Berlin von HIV oder Aids betroffen

"Unkompliziert, offen und szenenah": So beschreibt sich die Einrichtung von Schwulenberatung und Aids-Hilfe im Netz selbst. Die dort tätigen ÄrztInnen sind HIV-ExpertInnen. Gefördert wird das Angebot an der Grenze der Bezirke Kreuzberg und Neukölln mit 1,3 Millionen Euro im Doppelhaushalt 2021/21.

Seit Beginn der HIV-Epidemie werden nach Schätzung des Robert Koch-Instituts in Berlin 4.700 Todesfälle bei Infizierten angenommen, davon 35 im Jahr 2018. 15.000 Menschen mit HIV oder Aids leben demnach in der Stadt.