Corona-App: Digitale Verbindung zu Gesundheitsämtern und Laboren via QR-Code funktioniert nicht

Die mangelnde Digitalisierung im Berliner Gesundheitswesen wirkt sich auf die seit Mitte Juni verfügbare Corona- Warn-App aus. Nach wie vor funktioniert die digitale Verbindung zwischen der App sowie den Gesundheitsämtern und Laboren via QR-Code nicht.

Folgen der mangelden Digitalisierung im Gesundheitswesen

Die mangelnde Digitalisierung im Berliner Gesundheitswesen wirkt sich auf die seit Mitte Juni verfügbare Corona- Warn-App aus. Nach wie vor funktioniert die digitale Verbindung zwischen der App sowie den Gesundheitsämtern und Laboren via QR-Code nicht. Das geht aus einer Antwort der Senatsgesundheitsverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Abgeordneten Bernd Schlömer hervor.

Folge: Wer der App einen positiven Corona-Test melden möchte, um andere zu warnen, muss eine Hotline anrufen. Dann wird mittels bestimmter Fragen verifiziert, ob die Person wirklich erkrankt ist. Ist das der Fall, erhält sie eine Bestätigung auf ihr Smartphone, mittels der dann die Kontaktpersonen über die App informiert werden können. Die können sich dann zum Beispiel selbst testen lassen.

Technische Möglichkeiten sollen in kommenden Wochen enstehen

Eigentlich soll dieses anonymisierte Verfahren automatisiert über QR-Codes funktionieren, die Gesundheitsämter und Labore erzeugen, in denen die Corona-Tests ausgewertet werden. Doch das wird in Berlin noch dauern. "Es ist geplant, die derzeit noch erforderliche telefonische Verifikation im Zuge der zunehmenden digitalen Anbindung schrittweise abzubauen", erklärte die Gesundheitsverwaltung.

Bisher seien die Berliner Gesundheitsämter noch nicht an den Server zur Erzeugung der QR-Codes angeschlossen. "Dies wird voraussichtlich noch einige Wochen in Anspruch nehmen." Gleiches Bild bei den Laboren: "Die technischen Möglichkeiten werden erst in den nächsten Wochen entstehen", hieß es in der Antwort.

Schlömer: Digitalisierung des Gesundheitswesens gelingt nicht allein mit Apps

Gleichwohl ruft der Senat alle BürgerInnen auf, die Corona-App auf ihr Smartphone herunterzuladen. "Da der Medienbruch eine vorübergehende Erscheinung ist, die Unterbrechung von Infektionsketten zur Bekämpfung der Pandemie jedoch nicht verzögert werden soll, empfiehlt der Senat die Nutzung der Corona-Warn-App auch zum gegenwärtigen Entwicklungsstand", so die Gesundheitsverwaltung.

Nach Einschätzung Schlömers ist die aktuelle Situation Ausdruck von "Stückwerk" und Versäumnissen des Senats. "Die Digitalisierung des Gesundheitswesens gelingt nicht allein mit Apps, und Apps alleine führen nicht zu guten Ergebnissen bei der Pandemiebekämpfung", sagte er. "Es zeigt sich viel mehr, dass das Gesundheitswesen Berlins insgesamt grundlegenden Erneuerungsbedarf hat und dringend besser aufzustellen ist. Priorität hat dabei ein IT-sicheres und datenschutzkonformes digitales Berichts-, Melde- und Informationswesen zwischen Ämtern, Laboren und Medizinern."