Corona-Sicherer Bahnverkehr: Studie zu Hygienemaßnahmen im Fernverkehr

Mit einer selbst in Auftrag gegebenen Studie zum Infektionsgeschehen unter Zugbegleitern wirbt die Deutsche Bahn für einen aus ihrer Sicht sicheren Fernverkehr. In drei Testreihen seien mehr als 1.000 Beschäftigte im Fernverkehr getestet worden.

Erfahrungen aus einem Jahr Corona-Pandemie

Mit einer selbst in Auftrag gegebenen Studie zum Infektionsgeschehen unter Zugbegleitern wirbt die Deutsche Bahn für einen aus ihrer Sicht sicheren Fernverkehr. In drei Testreihen wurden demnach in diesem und im vergangenen Jahr jeweils mehr als 1.000 Beschäftigte im Fernverkehr getestet, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Darunter waren neben Zugbegleiter:innen auch Instandhalter:innen und Lokführer:innen - zwei Berufsgruppen, die deutlich weniger direkten Kundenkontakt haben.

Bei den teilnehmenden Mitarbeitenden wurden in den drei Testphasen PCR-Tests, mit denen eine akute Corona-Infektion nachgewiesen werden kann, sowie Antikörpertests gemacht. Diese zeigen, ob ein Mensch in der Vergangenheit mit dem Coronavirus infiziert war und entsprechende Antikörper gebildet hat. Allerdings schwinden die Antikörper nach gewisser Zeit.

Forschungspartner war die Charité Research Organisation GmbH (CRO). Die Tochtergesellschaft des Berliner Universitätsklinikums betreibt Auftragsforschung.

Bei Zugbegleiter:innen 6,8 Prozent der Tests positiv

Die erhobenen Daten aus den drei Testreihen deuteten nicht darauf hin, dass die Zugbegleiter:innen einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt seien als die anderen Berufsgruppen, heißt es im Abschlussbericht. In der dritten Testreihe vom 24. Februar bis zum 4. März wurden demnach bei 1014 Mitarbeitern Antikörpertests durchgeführt. Bei den Zugbegleiter:innen lag der Anteil der positiven Tests demnach bei 6,8 Prozent, bei den Lokführer:innen bei 3,9 Prozent und bei den Instandhalter:innen bei 8,5 Prozent.

Auch in den anderen beiden Testreihen war die Positivrate bei den Werkarbeiter:innen am höchsten und bei den Lokführer:innen am niedrigsten. "Das lässt darauf schließen, dass die Hygienemaßnahmen zum Schutz der Personengruppen mit häufigem Kundenkontakt bisher ausreichend und wirksam waren", heißt es in der Auftragsstudie. "Bahnfahren ist sicher, das zeigen die Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse aus über einem Jahr Pandemie", teilte Personenverkehrsvorstand Berthold Huber am Dienstag mit.

Vor einigen Tagen war die CRO in einer weiteren Auftragsstudie für den Regionalverkehr zu ähnlichen Ergebnissen gekommen.