Corona-Warn-App ermöglicht länderübergreifende Risiko-Ermittlung

Die Corona-Warn-App des Bundes kann nun auch länderübergreifend über eine möglicherweise gefährliche Begegnung mit Corona-Infizierten warnen. Am Mittag des 19.10. erschien wie angekündigt das Update auf die Version 1.5 in den App-Stores von Google und Apple.

Bis zu 16 nationale Apps könnten bis zum Jahresende miteinander gekoppelt sein

Die Corona-Warn-App des Bundes kann nun auch länderübergreifend über eine möglicherweise gefährliche Begegnung mit Corona-Infizierten warnen. Am Mittag des 19.10. erschien wie angekündigt das Update auf die Version 1.5 in den App-Stores von Google und Apple. Damit können bei der Risiko-Ermittlung jetzt auch Kontakte mit Nutzenden der offiziellen Corona-Apps anderer Länder ermittelt werden.

Mit dem Update tauschen im ersten Schritt die Apps aus Deutschland, Irland und Italien Warnungen aus. Weitere Staaten, darunter Dänemark, Lettland und Spanien, sollen kurze Zeit später folgen, Länder wie Niederlande, Österreich, Polen und Tschechien voraussichtlich im November. Zum Jahresende könnten bis zu 16 nationale Apps miteinander gekoppelt sein.

Auch ein Datenaustausch mit der Schweiz ist im Gespräch. Aus technischen Gründen wird die offizielle Corona-Warn-App Frankreichs nicht an dem europäischen Datenaustausch teilnehmen können. Die Franzosen haben sich für ein zentrales Speicherkonzept entschieden, das mit dem Verfahren in den anderen EU-Staaten nicht kompatibel ist.

Tagebuch-Funktion, in der Infizierte ihre Symptome verzeichnen können

Die Version 1.5 der deutschen Corona-Warn-App vollzieht die europäische Verknüpfung im Hintergrund: Nutzende müssen nichts tun, um den EU-Modus zu aktivieren. NutzerInnen in anderen Staaten müssen die Funktion teils selbst einschalten.

Gleichzeitig mit der länderübergreifenden Risiko-Ermittlung wurde die App um eine Tagebuch-Funktion erweitert. Darin können infizierte NutzerInnen ihre Krankheitssymptome eintragen. Mit Hilfe dieser Angaben kann der Algorithmus der App das Infektionsrisiko präziser berechnen.

Jede unterbrochene Infektionskette ist wichtig

Die deutsche App wurde mittlerweile rund 19,8 Millionen Mal heruntergeladen. Fachleute gehen davon aus, dass die Anwendung von mehr als 16 Millionen Menschen in Deutschland aktiv genutzt wird.

Nach einem Bericht des Nachrichtenportals "ThePioneer" informieren inzwischen fast 500 Corona-Infizierte pro Tag mit Hilfe der Warn-App andere Menschen über den eigenen Positiv-Befund. Dies entspricht 13 bis 14 Prozent der Gesamtzahl der Neu-Infizierten. "Die App wird gut angenommen. Jede Infektionskette, die hierdurch zusätzlich unterbrochen wird, ist wichtig", sagte Gottfried Ludewig, Leiter der Digital-Abteilung im Bundesgesundheitsministerium.