COVID-19: Wenn Telefonkabinen zu Testkabinen werden

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie ist Einfallsreichtum gefragt. Auch nicht-medizinische Unternehmen zeigen sich kreativ, wenn es um die Unterstützung des medizinischen Fachpersonals geht. Ein Beispiel: Testkabinen aus ungenutzten Plexiglastüren von Telefonkabinen.

Kontakt zwischen medizinischen Fachkräften und Infizierten minimieren

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie ist Einfallsreichtum gefragt. Forschungsteams weltweit arbeiten mit Nachdruck an möglichen Impfstoffen und Therapieverfahren gegen COVID-19.1 Doch auch nicht-medizinische Unternehmen zeigen sich kreativ, wenn es um die Unterstützung des medizinischen Fachpersonals geht. Ein Beispiel: Testkabinen aus ungenutzten Plexiglastüren von Telefonkabinen.

Das US-amerikanische Unternehmen ROOM – eigentlich bekannt für die Herstellung von Telefonkabinen in Büros – schlägt angesichts der COVID-19-Pandemie einen eher ungewöhnlichen Weg ein, um die Arbeitsbedingungen des medizinischen Fachpersonals vor allem hinsichtlich der Durchführung von Corona-Tests zu erleichtern. Mittels ungenutzter Telefonzellentüren aus Plexiglas soll der Kontakt zwischen medizinischen Fachkräften und COVID-19-Infizierten minimiert werden.

Das Konzept für die Testkabinen fußt dabei auf Ideen eines südkoreanischen medizinischen Forschungsteams und wurde in Boston im Brigham and Women’s Hospital weiterverfolgt. Der Grundgedanke: Aus jeweils drei Plexiglastüren sollen sich in maximal 30 Minuten Testkabinen aufbauen lassen, die leicht zu desinfizieren sind.

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Bildquelle: ROOM / Test Booth

Ungewöhnliche Zeiten erfordern ungewöhnliche Maßnahmen

Morten Meisner-Jensen, der Mitbegründer von ROOM, erläutert zum Konzept der Kabinen: "Auch für uns als Büroausstatter sind das ungewöhnliche Zeiten. Da Firmen im Moment ihre Büros kaum nutzen, hatten wir die Zeit uns Gedanken zu machen, wie wir unsere Ressourcen in der aktuellen Lage am besten nutzen können." Da medizinisches Personal in vielen Ländern über einen Materialmangel berichte und vielerorts nur unzureichend geschützt sei, sei dem Unternehmen der Gedanke gekommen, Testkabinen aus Plexiglastüren herzustellen.

Nach Aussage von ROOM sind dabei alle Testkabinen mit Handschuhen in medizinischer Qualität sowie einer Ablage für antibakterielle Reinigungsmittel und andere Testgeräte ausgestattet. Durch eine Lieferung der Türen in flacher Verpackung könnten die Testkabinen je nach Bedarf der Kliniken und Testlaboren in Innenräumen oder im Freien aufgebaut werden. Zudem bestünde die Möglichkeit, die Testkabinen nebeneinander gestapelt aufzubauen, um Schutzwände zwischen medizinischem Personal und PatientInnen zu errichten. Meisner-Jensen resümiert: "Es benötigt unser aller gemeinsame Bemühungen, die Pandemie zu schlagen. Wir hoffen, dass wir mit unseren Kabinen einen Beitrag zum Schutz des medizinischen Fachpersonals leisten zu können."

Referenzen:
1. https://www.esanum.de/today/posts/wo-stehen-wir-im-kampf-gegen-covid-19