Darmkrebsvorsorge muss auch in Corona-Zeiten unbedingt wahrgenommen werden

Die Darmkrebsvorsorge ist ein wirkungsvolles Instrument, um Vorstufen der Erkrankung frühzeitig zu erkennen und so Leben zu retten. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) gemeinsam mit der Stiftung LebensBlicke zum Abschluss des Darmkrebsmonats März hin.

Vorstufen der Erkrankung frühzeitig erkennen und Leben retten

Die Darmkrebsvorsorge ist ein wirkungsvolles Instrument, um Vorstufen der Erkrankung frühzeitig zu erkennen und so Leben zu retten. Zahlreiche Studien belegen dies. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin e.V. (DGIM) gemeinsam mit der Stiftung LebensBlicke zum Abschluss des Darmkrebsmonats März hin. Gemeinsam rufen beide dazu auf, die wichtigen Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere die Darmkrebsvorsorge, auch in der Pandemiesituation weiter in Anspruch zu nehmen. Die AHA+L-Regeln (Abstand, Händewaschen, Atemschutz + Lüften) sowie die Kontaktbeschränkungen schützen weitgehend vor einer Ansteckung; die Angst, sich in Kliniken oder Praxen anstecken zu können, ist aufgrund sehr sorgfältiger Hygienekonzepte nicht begründet.

Die Corona-Pandemie hat das Land seit einem Jahr fest im Griff. Während im medizinischen Bereich die Kräfte einerseits für die Versorgung der zahlreichen Corona-PatientInnen auf den Intensivstationen gebündelt werden, sind die Patientenzahlen in anderen Fachbereichen deutlich zurückgegangen. Bei der endoskopischen Darmkrebsvorsorge etwa verzeichneten über 80 Prozent der gastroenterologischen Praxen während der ersten Corona-Welle im vergangenen Jahr einen deutlichen Nachfragerückgang. "Es besteht die begründete Sorge, dass Patienten aus Angst vor einer Corona-Infektion die Vorsorge anderer schwerer Erkrankungen wie etwa Darmkrebs vernachlässigen", sagt Professor Dr. med. Jürgen F. Riemann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung LebensBlicke, die sich für die Früherkennung von Darmkrebs einsetzt.

Vorsorge rettet Leben!

"Vorsorge heißt, Krankheiten frühzeitig zu entdecken und so schwere Verläufe zu verhindern", so Riemann. Vor diesem Hintergrund rufen die DGIM und die Stiftung LebensBlicke dazu auf, das Angebot der Darmkrebsvorsorge weiterhin regelmäßig wahrzunehmen. Gerade für die Endoskopie liegen inzwischen Studiendaten vor, die dem Eingriff eine hohe Sicherheit bescheinigen: Weder PatientInnen noch Personal sind demnach durch die Untersuchung einem erhöhten Infektionsrisiko mit SARS-CoV-2 ausgesetzt. "Dem offenbar geringen Risiko einer Ansteckung steht der greifbare Nutzen gegenüber, den die Vorsorgekoloskopie bringt: eine vermeidbare Krebserkrankung rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln", betont auch DGIM-Generalsekretär Professor Dr. med. Georg Ertl.

Darmkrebs und seine Vorstufen früh erkennen und entfernen

Die für Männer ab dem 50. und Frauen ab dem 55. Geburtstag von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommene Untersuchung biete die Chance, auffällige Schleimhautwucherungen – Polypen – zu entdecken, bevor sie sich zu einem Krebsherd auswachsen. Im Gegensatz zu allen anderen Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung, bei denen Diagnose und – bei Bedarf – anschließende Therapie in zwei getrennten Eingriffen erfolgen, können Darmkrebsvorstufen noch während der diagnostischen Koloskopie entfernt werden.

Infektionsrisiko in Kliniken und Praxen dank Hygienekonzepten gering

"Die AHA+L-Regeln sowie die Impfung sind wichtige Maßnahmen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen und schwere Erkrankungen sowie weitere Todesfälle zu verhindern", sagt Professor Dr. med. Sebastian Schellong, Vorsitzender der DGIM. "Krankenhäuser und Arztpraxen haben allesamt entsprechende Hygienekonzepte entwickelt, um eine Ansteckung bei einem Arztbesuch weitestgehend zu verhindern", betont der Chefarzt der zweiten Medizinischen Klinik am Städtischen Klinikum Dresden. PatientInnen müssten daher keine Angst haben, sich bei einem Arztbesuch mit dem Coronavirus zu infizieren. Vielmehr sei es wichtig, auch andere Vorsorgeuntersuchungen weiterhin wahrzunehmen, wie etwa den Check-Up 35 sowie Haut- und Brustkrebsvorsorge. Blieben die PatientInnen den Praxen über längere Zeit fern, sei zu befürchten, dass verzögerte Diagnosen über kurz oder lang auch zu einer höheren Zahl an Todesfällen führen.