Defibrillator per Drohnenflug

Die Universitätsmedizin Greifswald untersucht neuartige Konzepte in der Notfallversorgung für dünn besiedelte Gebiete. Dazu testet sie, ob Drohnen künftig medizinische Geräte zu Notfällen fliegen könnten. Jetzt stehen erste Erprobungsflüge an.

Schnelle Versorgung auch in ländlichen Gebieten

Die Universitätsmedizin Greifswald untersucht neuartige Konzepte in der Notfallversorgung für dünn besiedelte Gebiete. Dazu testet sie, ob Drohnen künftig medizinische Geräte zu Notfällen fliegen könnten. Jetzt stehen erste Erprobungsflüge an.

Bei Herz-Kreislauf-Stillstand muss es schnell gehen: Der Defibrillator kann Leben retten. Denn dieses Gerät kann mit elektrischen Impulsen das Herz wieder in Gang bringen. In vielen öffentlichen Einrichtungen wie Bibliotheken oder Stadtverwaltungen hängen Defibrillatoren, oft auch bei Feuerwehren oder Sparkassen. Doch in ländlichen Gebieten ist die Entfernung oft viel zu groß, zudem sind manche Geräte nur zu Geschäftszeiten zu erreichen.

Hier könnten nach den Ideen der Greifswalder Unimedizin künftig Drohnen helfen, also unbemannte Fluggeräte: Diese sollen den Defibrillator in kürzester Zeit zu den ErsthelferInnen fliegen. Ob das wirklich funktioniert und was dabei wie organisiert werden müsste, wird jetzt in ersten Versuchen getestet.

Suche nach freiwilligen Testpersonen

Leiter des Projekts sind Prof. Klaus Hahnenkamp, Direktor der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin Greifswald, und Dr. Mina Hinsch. Die rund ein halbes Jahr dauernde Machbarkeitsstudie wird vom Bundesgesundheitsministerium mit etwas über 400.000 Euro unterstützt.

Die Unimedizin sucht nun Freiwillige im Raum Penkun in der Uckermark und in Greifswald, die bei der Simulation als ErsthelferInnen fungieren, um die Rettung von der Landung der Drohne bis zur Reanimation an der Übungspuppe durchzuspielen. "Diese Personen sollten um die 60 Jahre alt sein und kniend tätig sein können", erklärt Hinsch.