Demenz: Kliniken sollen Angehörige ernster nehmen

Altersmediziner fordern bei der Behandlung von Demenzkranken in Akut-Krankenhäusern eine stärkere Einbeziehung der Angehörigen.

Altersmediziner fordern bei der Behandlung von Demenzkranken in Akut-Krankenhäusern eine stärkere Einbeziehung der Angehörigen.

“Die Kliniken müssen Angehörige dieser Patientengruppe in die Therapie integrieren”, sagte Karin Schroeder-Hartwig, Leiterin des Projekts “Starke Angehörige, starke Patienten!” am Albertinen-Krankenhaus in Hamburg-Schnelsen, am Dienstag. Kliniken zur Behandlung akuter Erkrankungen oder Verletzungen hätten völlig andere Rahmenbedingungen als Einrichtungen zur Langzeittherapie. Das Personal sei knapp und bei Patienten mit der Nebendiagnose Demenz häufig überfordert.

Im Rahmen eines von der Robert-Bosch-Stiftung geförderten Programms wurden am Albertinen- und dem Evangelischen Krankenhaus Alsterdorf Mitarbeiter und Angehörige befragt und ein Leitfaden für Schulungen von Krankenschwestern und Pfleger erarbeitet. “Der Klinikalltag mit seinen eng getakteten Abläufen ist kaum auf Menschen mit Demenz eingestellt”, erklärte die Leiterin des Gesundheitsbereichs der Stiftung, Bernadette Klapper.

Nach Angaben von Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) werden jährlich rund 40 000 Senioren mit Demenz oder anderen geistigen Einschränkungen in den Hamburger Kliniken behandelt.