Der Landarzt wird zum Angestellten

Eine eigene Praxis, unternehmerisches Risiko und lange Arbeitstage – für viele Medizinstudenten und Ärzte ist eine eigene Praxis längst nicht mehr das Ziel ihrer beruflichen Tätigkeit. Nicht

Eine eigene Praxis, unternehmerisches Risiko und lange Arbeitstage – für viele Medizinstudenten und Ärzte ist eine eigene Praxis längst nicht mehr das Ziel ihrer beruflichen Tätigkeit. Nicht zuletzt deshalb fehlen gerade in kleineren Städten und auf dem Dorf Ärzte. Der Landarzt stirbt damit aus. Hausärzte auf dem platten Land haben daher große Schwierigkeiten, Nachfolger für ihre Praxen zu finden.

Die schleswig-holsteinische Gemeinde Büsum hat jetzt reagiert. Ab 1. April 2016 soll es eine Gemeindepraxis geben, in der Ärzte in einem geregelten Angestelltenverhältnis beschäftigt sein sollen und nicht mehr freiberuflich tätig sind. Noch gibt es in der Küstengemeinde im Kreis Dithmarschen fünf Hausärzte. Deren Durchschnittsalter beträgt allerdings 63 Jahre, so dass sie in überschaubarem Zeitraum in den Ruhestand gehen werden. Alle Mediziner, so der Plan, sollen sich mit der Verwaltung und dem kaufmännischen Teil ihres Berufs nicht mehr beschäftigen müssen. Eine GmbH soll die Praxis betreiben. Die Ärztegenossenschaft übernimmt die Geschäftsführung. Die Ärzte können sich dann voll und ganz auf ihre Patienten konzentrieren.

Text und Foto: dpa / vt