Detailliertes Krebsregister soll Versorgung von Patienten verbessern

Detailliertere Daten sollen Ärzte künftig bei der Therapie von Krebspatienten unterstützen. Wegen der demografischen Entwicklung wird eine Zunahme der Neuerkrankungen erwartet. 2013 waren es in Rheinland-Pfalz fast 33 000.

Detailliertere Daten sollen Ärzte künftig bei der Therapie von Krebspatienten unterstützen. Wegen der demografischen Entwicklung wird eine Zunahme der Neuerkrankungen erwartet. 2013 waren es in Rheinland-Pfalz fast 33 000.

Eine umfassende Erhebung klinischer Daten in der Krebstherapie soll Ärzten künftig eine bessere Behandlung ihrer Patienten ermöglichen. Diese Zielsetzung nennt die rheinland-pfälzische Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) in einem Grußwort zum Bericht des Krebsregisters 2016, der an diesem Dienstag in Mainz vorgestellt wird.

Der Bericht enthält noch die Daten nach dem alten Erfassungsverfahren, beschränkt sich also auf Angaben zu Auftreten und Häufigkeit bösartiger Tumorerkrankungen. Für das Diagnosejahr 2013 wurden 32 969 Neuerkrankungen und 19 335 Krebs-Todesfälle im Land registriert. Häufigste gemeldete Tumordiagnose war bei Frauen Brustkrebs mit 3495 Fällen, bei Männern Prostata-Krebs mit 2728 Fällen. Danach folgen mit deutlichem Abstand bei beiden Geschlechtern Darm- und Lungenkrebs. Aufgrund der demografischen Veränderungen mit einem zunehmenden Anteil älterer Menschen wird erwartet, dass die Zahl der Neuerkrankungen steigen wird.

Bei den Todesfällen ergibt sich ein etwas anderes Bild: 1565 Männer starben 2013 in Rheinland-Pfalz an Lungenkrebs, 887 Frauen an Brustkrebs. Anders als in den Jahren zuvor starben weniger Männer an Darmkrebs (662) als an Prostatakrebs (735). Bei Frauen lagen Lungenkrebs (811) und Darmkrebs (592) auf Platz zwei und drei der Krebstodesfälle. Danach folgte bei beiden Geschlechtern Krebs der Bauchspeicheldrüse. Das mittlere Sterbealter betrug bei männlichen Krebspatienten 72,8, bei Frauen 73,6 Jahre. Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen zweithäufigste Todesursache.

Nach einer Krebs-Diagnose haben Frauen eine statistische Überlebensrate über fünf Jahre von 66 Prozent, bei Männern beträgt sie 60 Prozent. Diese Werte entsprechen den bundesweiten Daten.

Mit der Neugestaltung des Krebsregisters erfüllt das Land die gesetzliche Vorgabe, bis Ende 2017 eine flächendeckende Krebsregistrierung nach bundesweit vergleichbaren Kriterien aufzubauen. Das neue, klinische Krebsregister geht weiter als das bisherige und erfasst auch Daten zur Behandlung und zum Verlauf der Krankheit.