FSME breitet sich weiter in Deutschland aus

Hirnhautentzündungen übertragende Zecken sind nach Erkenntnissen von Medizinern längst nicht mehr nur in Süddeutschland aktiv. Vermehrt gebe es Berichte über vom Holzbock übertragene Fälle von Früh

Hirnhautentzündungen übertragende Zecken sind nach Erkenntnissen von Medizinern längst nicht mehr nur in Süddeutschland aktiv.

Vermehrt gebe es Berichte über vom Holzbock übertragene Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) aus Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen-Anhalt, hieß es am Dienstag in Stuttgart vor dem 3. Süddeutschen Zeckenkongress (14.-16. März).

Als Risikogebiete gelten bislang überwiegend Baden-Württemberg und Bayern sowie kleinere Teile von Hessen, Sachsen und Rheinland-Pfalz. Nach Angaben der Uni Hohenheim erkrankten im vergangenen Jahr in Deutschland 221 Menschen an durch Zecken übertragene FSME. Zwar seien es vor zwei Jahren noch 420 gewesen, der Rückgang sei aber wohl auf zwei heiße Sommer zurückzuführen, in denen weder Zecke noch Mensch sehr aktiv gewesen seien, sagte Expertin Ute Mackenstedt.

Den Fachleuten liegen Studien mit weiteren neuen Erkenntnissen vor: So ist die Zecke wegen des Klimawandels inzwischen ganzjährig aktiv – selbst an Weihnachten wurden aktive Tiere gefunden. Zudem gibt es Zecken nicht nur am Wald oder an verwilderten Ecken, sondern auch in gepflegten Gärten. Bei Untersuchungen in 100 Gärten im Raum Stuttgart seien in 60 Prozent Zecken nachgewiesen worden. In Einzelfällen seien in einer halben Stunde 800 Tiere gefunden worden.

Text: dpa /fw

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