Drei Viertel der Berufstätigen leiden laut DAK unter Schlafstörungen

Schlafprobleme sind in Rheinland-Pfalz eine Volkskrankheit. Das hat die Krankenkasse DAK herausgefunden. Die Probleme wurzeln vor allem in der veränderten Arbeitswelt und der Digitalisierung.

Viele Berufstätige leiden unter Schlafstörungen 

Schlafprobleme sind in Rheinland-Pfalz eine Volkskrankheit. Das hat die Krankenkasse DAK herausgefunden. Die Probleme wurzeln vor allem in der veränderten Arbeitswelt und der Digitalisierung.

Hunderttausende Rheinland-Pfälzer leiden nach einer Untersuchung der Krankenkasse DAK unter Schlafstörungen. Rund drei Viertel der Berufstätigen könnten nur schlecht ein- oder durchschlafen oder wachten nachts auf, heißt es in einer DAK-Studie, die am Donnerstag in Mainz vorgestellt wurde. Für die repräsentative Untersuchung wurden 204 erwerbstätige Rheinland-Pfälzer zwischen 18 und 65 Jahren online befragt.

Seit 2010 habe sich die Zahl der Menschen mit Schlafstörungen verdoppelt. "Rechnet man die Ergebnisse auf alle erwerbstätigen Rheinland-Pfälzer hoch, sind das 1,5 Millionen Menschen", sagte Horst Braner, Leiter der Landesvertretung der DAK-Gesundheit Rheinland-Pfalz, bei der Vorstellung der Zahlen. 9,3 Prozent der Befragten gaben sogar an, unter Insomnie, einer besonders schweren Form der Schlafstörung, zu leiden.

Wandelnde Arbeitswelt ist Hauptgrund für Schlafstörungen

Die Gründe für schlechten Schlaf liegen nach Angaben der Krankenkasse vor allem in der sich wandelnden Arbeitswelt. Schwere körperliche Arbeiten nähmen ab, psychische Belastungen dagegen zu. Auch unterschiedliche Arbeitszeiten wie Schichtdienste wirkten sich negativ auf die Schlafqualität aus.

Außerdem hat die ständige Nutzung von Smartphones nach Ansicht der DAK Einfluss auf den Schlaf. Wer tagsüber ständig online sei, könne abends schwer abschalten - auch aus Angst, etwas zu verpassen, sagte der DAK-Landeschef. Nur knapp die Hälfte der Befragten gab an, sich vor dem Schlafengehen durch Lesen oder mit Hörbüchern zu entspannen. Jeder Achte checkt sogar noch berufliche E-Mails. "Viele Menschen haben nachts das Smartphone an der Steckdose, können aber ihre eigenen Akkus nicht mehr aufladen", sagte Braner.

Nur 6,9 Prozent der Befragten gaben an, dass sie wegen Schlafstörungen schon einmal beim Arzt gewesen seien. "Obwohl chronisch schlechter Schlaf das Risiko für Depressionen, Bluthochdruck oder Herzschäden erhöhen kann, werden Schlafprobleme oft unterschätzt", sagte Braner.

Für den Gesundheitsreport wertete die DAK auch die Daten ihrer 155 800 erwerbstätigen Mitglieder aus. Daraus geht hervor, dass bei der DAK versicherte Arbeitnehmer 2016 im Schnitt 15 Tage krankgeschrieben waren - das sind 0,9 Tage weniger als 2015. Der größte Teil der Fehlzeiten entfiel auf Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen, psychische Leiden und Erkältungen oder Grippe.