Durch Nasenspray den Drogentod verhindern

Fast 500 Menschen sind in Bayern mittlerweile für den Einsatz von lebensrettendem Nasenspray für Heroinabhängige geschult worden. "In 70 Notfallsituationen kam Naloxon gezielt zum Einsatz und konnte somit Leben retten".

Bayernweite Ausweitung der Schulung bei Bestätigung des positiven Eindrucks

Fast 500 Menschen sind in Bayern mittlerweile für den Einsatz von lebensrettendem Nasenspray für Heroinabhängige geschult worden. "In 70 Notfallsituationen kam Naloxon gezielt zum Einsatz und konnte somit Leben retten", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU).

Naloxon soll Menschen helfen, die einen akuten Atemstillstand durch eine Überdosis von Heroin oder anderen Opioiden erlitten haben. Das Mittel dürfen eigentlich nur ÄrztInnen anwenden. Seit Oktober 2018 gibt es in Bayern aber ein Modellprojekt, bei dem Laien - vor allem Drogenabhängige - für die Notfallgabe von Naloxon geschult werden.

Huml kündigte an, dass es voraussichtlich im November einen Abschlussbericht geben werde. "Wenn sich darin der positive Eindruck bestätigt, werde ich mich für eine bayernweite Ausweitung der Schulungen einsetzen." Das Ministerium investiert bis Ende des Jahres 330.000 Euro in das Projekt "Take-Home-Naloxon in Bayern".

Die Zahl der Drogentoten in Bayern ist den Angaben zufolge zuletzt wieder leicht gestiegen auf 244 im vergangenen Jahr nach 235 im Jahr 2018. "Ein stabiles Lebensumfeld und ein guter Allgemeinzustand bedeuten Lebensqualität und sind ein entscheidender Schutzfaktor gegen den Drogentod", sagte Huml. Der Freistaat investiert jährlich mehr als sechs Millionen Euro in Suchtprävention und -hilfe.