Effektivere Strahlentherapie bei Krebs

Forscher der Kumamoto Universität haben möglicherweise einen Weg gefunden die Strahlenresistenz von Krebszellen aufzuheben.

Forscher der Kumamoto Universität haben möglicherweise einen Weg gefunden die Strahlenresistenz von Krebszellen aufzuheben

Forscher fanden heraus, dass einige Krebszellen vor einer Strahlentherapie durch eine Interaktion von Interleukin-6 mit dem Nrf2-Antioxidansweg geschützt sind. Diese Entdeckung soll Methoden zur Steigerung der Krebs-Radiosensitivität verbessern. Forscher an der Kumamoto University (Japan) fanden heraus, dass, orale Plattenepithelkarzinome (OSCC) Zellen, wenn sie Röntgenbestrahlung ausgesetzt sind, den Interleukin-6-Wert steigern und den Nrf2-Antioxidans-Weg aktivieren. Dies führt zur Produktion von Antioxidantien, wie Mn-SOD und IL-6, innerhalb des Zellkerns und zu einer höheren Beständigkeit der Krebszellen.

Es istweithin bekannt, dass viele Formen von Krebs mit Strahlentherapie behandelt werden. Was viele Menschen allerdings nicht erkennen, ist, dass es Krebszellen gibt, die diese Art der Behandlung überleben können. Orales Plattenepithelkarzinom (OSCC) ist eine dieser Krebsarten und der Grund, warum das Forscherteam begann nach Methoden zu suchen, um den Widerstand gegen die Strahlentherapie zu bekämpfen.

Anstatt die Krebszellen direkt zu bekämpfen, versuchten sie einen Weg zu finden um die biologischen Mechanismen, die zu Strahlenbeständigkeit führen, zu kontrollieren. Daher wurden das Interleukin-6 (IL-6), ein für die Signalisierung der Entzündungsreaktion bekanntes Zytokin, und der nukleäre Faktor erythroid 2-abhängiger Faktor 2 (Nrf2), ein Protein, das vor oxidativem Stress schützt, genauer betrachtet.

Ihr Ansatz waren mehrere in-vitro-Experimente mit zwei verschiedenen Krebszellproben. Die eine Probe wurde aus Gewebe entnommen, das von Patienten mit fortgeschrittenem OSCC gewonnen wurde, die einer Chemoradiotherapie hinter sich hatten (30 Gy Gesamtdosis). Die andere bestand aus humanen OSCC-Zelllinien, die von der japanischen Forschungsgemeinschaft Bioresources Cell Bank (Osaka, Japan) beschaffen wurden. Diese Zellen wurden mit Dosen von entweder 6 oder 10 Gy bestrahlt.

 Die Ergebnisse der Experimente lieferten den Nachweis, dass IL-6 durch die Wechselwirkung mit dem Nrf2-Antioxidansweg Krebszellen einen Schutz vor der Bestrahlungstherapie bietet.

"Diese Interaktion und der daraus resultierende Schutz vor oxidativen Schäden, die wir entdeckt haben, sind sehr interessant", sagte Professor Hideki Nakayama, einer der Forschungsgruppenleiter. "Soweit wir wissen, sind wir die ersten, die herausgefunden haben, dass IL- 6 eine solche Wirkung auf den Nrf2-Antioxidansweg hat. Wir hoffen, dass neue Therapien, die auf IL-6 abzielen, uns einen Vorteil gegenüber vielen Arten von strahlungsresistenten Krebsarten geben können."

Da die meisten der durchgeführten Experimente in vitro waren, sind die Ergebnisse der Studie jedoch unter Einschränkung zu betrachten. Dennoch haben Forschungen derselben Gruppe bereits in einem Mausmodell gezeigt, dass das immunsuppressive Medikament Tocilizumab, ein Medikament, das derzeit für rheumatoide Arthritis verwendet wird, gegen IL-6R als Behandlung für OSCC wirksam ist. Die zukünftige Forschung wird versuchen, die Idee der Forscher, die Strahlenresistenz von Krebs zu reduzieren, fortzuführen.