Erhalt der Lebensqualität bei mHSPC

In der metastasierten Situation geht es beim Prostatakarzinom (PCa) vor allem darum, die weitere Progression des Tumors zu verzögern und dabei die Lebensqualität (QoL) bestmöglich sicherzustellen. Die ARCHES-Studie untersuchte hierzu den Effekt des Enzalutamids in Kombination mit einer Standard-Androgendeprivationstherapie (ADT).

Enzalutamid plus ADT wirkt positiv auf die QoL beim "High-Volume" Pca

In der metastasierten Situation geht es beim Prostatakarzinom (PCa) vor allem darum, die weitere Progression des Tumors zu verzögern und dabei die Lebensqualität (QoL) bestmöglich sicherzustellen. Die ARCHES-Studie untersuchte hierzu den Effekt des Enzalutamids in Kombination mit einer Standard-Androgendeprivationstherapie (ADT).

Die ARCHES-Studie ist eine randomisierte, placebokontrollierte, doppelverblindete Phase-III-Studie, die Patienten mit einem metastasierten, hormonsensitiven Prostatakarzinom (mHSPC) rekrutierte. In der Auswertung zeigte sich beispielsweise, dass die Kombination aus Enzalutamid und ADT zu einem verbesserten radiologischen progressionsfreien Überleben (rPFS) führte.

Die Patienten erhielten 160 mg Enzalutamid täglich in Kombination mit einer ADT oder ADT allein (Kontrolle). Ob sich diese Behandlungskombination ebenso positiv auf die Lebensqualität auswirkte, untersuchten die AutorInnen einer aktuellen Arbeit mithilfe von Fragebögen – European Organisation for Research and Treatment of Cancer Quality of Life Questionnaire-Prostate 25 (QLQ-PR25), Functional Assessment of Cancer Therapy-Prostate (FACT-P), Brief Pain Inventory Short Form, EuroQoL 5-Dimensions, 5-Levels (EQ-5D-5 L).

Lebensqualität positiv beeinflusst

Die insgesamt 1.150 Patienten beantworteten die Fragebögen zu Beginn der Untersuchungen, in Woche 13 sowie alle 12 Wochen bis zur Tumorprogression. 574 von ihnen bekamen die Kombination aus Enzalutamid und ADT, 576 Männer erhielten ein Placebo + ADT.

Alle Patienten verfügten zu Studienbeginn über eine hohe gesundheitsbezogene Lebensqualität mit geringem Schmerzindex. Ausschlaggebend für die Effektivität der angesetzten Behandlung war im weiteren Verlauf die Zeit bis zur klinisch relevanten Verschlechterung dieser patientenbezogenen Werte für die Lebensqualität (QoL).

Die Kombinationstherapie aus Enzalutamid und ADT verzögerte die Zeit bis zur schwersten Schmerzsymptomatik um circa drei Monate (p = 0,032) und reduzierte ebenso die Schmerzintensität (p = 0,021).

Mit Blick auf das hochvolumige („high volume“) PCa verzögerte Enzalutamid + ADT signifikant die durchschnittliche Zeit bis zur Verschlechterung der untersuchten Parameter, wie z. B. des sozialen Wohlbefindens (FACT-P), der Schmerzen (EQ-5D-5L) oder der funktionellen Beurteilung der Krebstherapie (FACT-P) – in Summe alles Anzeichen für eine länger anhaltende, höhere Lebensqualität unter Enzalutamid plus ADT.

Warum ist das für die Praxis wichtig?

Im metastasierten Stadium ist das Prostatakarzinom nicht mehr kurativ behandelbar. Daher geht es hier in erster Linie darum, den Progress so lange wie möglich zu verzögern und dabei die Lebensqualität (QoL) zu erhalten.

Laut zuvor veröffentlichter Wirksamkeitsdaten der ARCHES-Studie verlängerte Enzalutamid in Kombination mit einer Standard-ADT das progressionsfreie Überleben (PFS) gegenüber ADT allein. Somit ergibt sich aus dieser kombinierten Behandlungsstrategie ein klarer klinischer Benefit bei größtmöglichem Erhalt der QoL für Männern mit metastasiertem hormonsensitivem Prostatakarzinom (mHSPC).