Erhöhtes Eisenmangel-Risiko bei jugendlichen Blutspenderinnen

Jugendliche Blutspenderinnen leiden an einem höheren Risiko, niedrige Eisenwerte und aus Eisenmangel resultierende Anämie zu entwickeln, als erwachsene Frauen. Eine Studie zeigt nun, dass sich hieraus beträchtliche Konsequenzen für das noch in der Entwicklung befindliche Gehirn ergeben könnten.

ForscherInnen fordern bessere Sicherheitsvorkehrungen für Blutspenden

Jugendliche Blutspenderinnen leiden an einem höheren Risiko, niedrige Eisenwerte und aus Eisenmangel resultierende Anämie zu entwickeln, als erwachsene Frauen. Eine Studie zeigt nun, dass sich hieraus beträchtliche Konsequenzen für das noch in der Entwicklung befindliche Gehirn ergeben könnten.

ForscherInnen der John Hopkins University School of Medicine stellten fest, dass Blutspenden zu einem erhöhten Risiko für Eisenmangel führen können, da pro Spende 200 bis 250mg Eisen entnommen werden. Durch das geringere Blutvolumen bei Jugendlichen bestünde ein höherer Verlust an Hämoglobin und Eisen, wodurch weniger Sauerstoff ins Gehirn gelangt, so die Studienergebnisse. Bei jungen Spenderinnen gäbe es durch die monatliche Menstruation ein sogar noch größeres Risiko für Eisenmangel.

Die Studienleiter, Dr. Eshan Patel und Dr. Aaron Tobian, geben an, keine bisherige Studie hätte den Zusammenhang von Eisenmangel mit daraus resultierender Anämie im Hinblick auf Blutspenderinnen sowie Nicht-Spenderinnen, besonders jugendliche, untersucht. Bis zum Ende der Studie untersuchte das Forschungsteam Daten der Langzeitstudie National Health and Nutrition Examination. Für diese Untersuchung wurden von 1999 bis 2010 Blutproben gesammelt und im vergangenen Jahr Fragen über die persönliche Blutspende-Geschichte gesammelt.

Geringere Eisenvorräte im Vergleich zu Nicht-Spenderinnen

Dabei untersuchten die ForscherInnen insgesamt 9.647 Blutspenderinnen im Alter von 16 bis 49 Jahren, von denen 2.419 Jugendliche im Alter zwischen 16 und 19 waren. Die Serum-Ferritin-Level waren unter den Blutspenderinnen deutlich geringer als bei Nicht-Spenderinnen, sowohl bei den Jugendlichen als auch bei den Erwachsenen.

Die Häufigkeit von Eisenmangel betrug bei jugendlichen Spenderinnen 9,5 Prozent und bei erwachsenen Spenderinnen 7,9 Prozent. Diese Zahlen seien zwar gering, doch im Vergleich zu den Nicht-Spenderinnen, bei denen die Häufigkeit von Eisenmangel 6,1 Prozent beträgt, deutlich höher. Darüber hinaus hatten aus der Gruppe der Spenderinnen 22,6 Prozent der Jugendlichen und 18,3 Prozent der Erwachsenen mangelhafte Eisenvorräte. Die StudienautorInnen weisen darauf hin, dass ihre Ergebnisse die Anfälligkeit jugendlicher Blutspenderinnen gegenüber Eisenmangel deutlich untermauern.

Patel und Tobian merken an, dass trotz bestehender Vorkehrungen und Regulierungen mehr Schutzmaßnahmen für jugendliche SpenderInnen benötigt würden. Hierfür schlagen sie Eisenergänzungsmittel, einen größeren Zeitabstand zwischen Blutspenden oder die Spende anderer Blutprodukte vor, um den Eisenverlust zu mindern. Dr. Tobian merkt an: "Wir sagen hiermit auf keinen Fall, dass geeignete Spender kein Blut spenden sollten. Es gibt schon so genug Probleme durch mangelnde Blutversorgung. Allerdings könnten durch neue Regulierungen oder Akkreditierungsstandards Blutspenden für junge Spenderinnen und Spender noch sicherer werden."

Quelle:
Eshan U. Patel, Jodie L. White, Evan M. Bloch, Mary K. Grabowski, Eric A. Gehrie, Parvez M. Lokhandwala, Patricia A. R. Brunker, Ruchika Goel, Beth H. Shaz, Paul M. Ness, Aaron A. R. Tobian. Association of blood donation with iron deficiency among adolescent and adult females in the United States: a nationally representative studyTransfusion, 2019; DOI: 10.1111/trf.15179