Erhöhtes Herzinfarktrisiko durch Gürtelrose

Herpes zoster: Eine aktuelle Studie zeigt, dass eine Gürtelrose das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall in den Folgejahren der Diagnose erhöht.

Studie entdeckt Zusammenhang zwischen Gürtelrose und Herzinfarkten

Herpes zoster: Eine aktuelle Studie zeigt, dass eine Gürtelrose das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall in den Folgejahren der Diagnose erhöht.

Windpocken werden durch das Varicella-Zoster-Virus ausgelöst. Dieses Virus kann, wenn man ihm einmal ausgesetzt war, in einem schlafenden Zustand im Körper bleiben. In manchen Fällen kann das Virus sich viele Jahre später reaktivieren und Krankheiten wie Gürtelrose verursachen. 

In den Vereinigten Staaten entwickelt schätzungsweise eine von drei Personen Gürtelrose im Laufe ihres Lebens. Das Gürtelrosenrisiko steigt mit zunehmendem Alter und tritt am häufigsten nach dem 60. Lebensjahr auf. In den letzten Jahren haben einige Studien einen Zusammenhang zwischen Gürtelrose und einem erhöhten Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko angedeutet.

Forscher aus Südkorea haben diese Verbindung nun in einer der größten Studien dieser Art untersucht. Das Team tauchte in die Datenbank der medizinischen Untersuchungen des Nationalen Versicherungsdienstes ein. Sie trugen Informationen bezüglich des Vorkommens neudiagnostizierter Gürtelrose, Schlaganfall und Herzinfarkt zusammen. Die Studie leitete Sung-Han Kim, Ph.D des Instituts für Infektionskrankheiten am Asan Medical Center in Seoul. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Journal of the American College of Cardiology veröffentlicht. Die Forscher begleiteten fast 520.000 Patienten von 2003 bis 2013. In diesem Zeitraum gab es 23.233 Gürtelrosenfälle. Diese Fälle wurden dann 23.213 Menschen zugeordnet, die keine Gürtelrose entwickelten oder Kontrollpersonen waren.

Das Team stellte fest, dass die Gürtelrosengruppe bestimmte Merkmale teilte. Sie waren beispielsweise häufiger weiblich, älter, hatten erhöhten Blutdruck und einen hohen Cholesterinspiegel sowie Diabetes. Dies sind alles bekannte Herzinfarkt- und Schlaganfallrisikofaktoren. Zusätzlich hatte die Gürtelrosengruppe einen geringeren Alkoholkonsum als der Durchschnitt, rauchte seltener, trieb häufiger Sport und war in höheren sozioökonomischen Klassen.

Nachdem die Analyse beendet war zeigte sich, dass das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse bei der Gürtelrosengruppe erhöht war. Das zusammengefasste Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko war um 41 Prozent erhöht. Bei einzelner Berechnung der kardiovaskulären Risiken stiegen Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko um jeweils 35 beziehungsweise 59 Prozent an. Das Risiko war bei Menschen unter 40 am höchsten. Interessanterweise hatten diese Menschen aufgrund ihres jungen Alters weniger Risikofaktoren für Atherosklerose. Die kardiovaskulären Risiken waren in den ersten zwölf Folgemonaten der Gürtelrosendiagnose am höchsten und nahmen mit der Zeit ab. In der Kontrollgruppe waren die Risiken gleichmäßig verteilt.  

Sung-Han Kim, Ph.D. hält fest: "Diese Ergebnisse erfordern weitere Studien zu den Mechanismen die dazu führen, dass Gürtelrosenpatienten ein erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko haben. Es ist wichtig, dass behandelnde Ärzte ihre Patienten auf dieses erhöhte Risiko hinweisen". Die Verbindung zwischen der Zoster-reaktivierung und kardiovaskulären Vorkommnissen wurden nun bestärkt, doch die genauen Ursachen die hinter dieser Verbindung stehen benötigen weitere Untersuchungen.