Experten informieren in Berlin über Antibiotikaresistenz

Als immer bedrohlicher wird die Gefahr durch antibiotikaresistente Krankheitskeime eingeschätzt. Rostocker Experten wollen gemeinsam mit anderen Fachleuten über aktuelle Entwicklungen berichten.

Als immer bedrohlicher wird die Gefahr durch antibiotikaresistente Krankheitskeime eingeschätzt. Rostocker Experten wollen gemeinsam mit anderen Fachleuten über aktuelle Entwicklungen berichten.

Die Bedrohung durch antibiotikaresistente Krankheitskeime ist Thema eines parlamentarischen Abends, den die Universitätsmedizin Rostock am Montag (18.30 Uhr) in Berlin ausrichtet. Zusammen mit der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie und dem Robert-Koch-Institut wollen Rostocker Experten über aktuelle Entwicklungen berichten. Einer britischen Studie zufolge kommen bereits heute weltweit bis zu 700 000 Menschen pro Jahr durch die Ansteckung mit resistenten Keimen ums Leben. Diese Zahl könnte sich dramatisch steigern, sollte dem ungezügelten Verbrauch von Antibiotika nichts entgegengesetzt werden, befürchten die britischen Forscher. Einer der Gründe für die Entwicklung von Resistenzen ist die teils unkontrollierte Anwendung antimikrobieller Substanzen sowohl in der Humanmedizin als auch in der Tierhaltung.

Nach Einschätzung des Bundesgesundheitsministeriums treten in Deutschland jährlich bis zu 600 000 Infektionen während medizinischer Behandlungen auf. Jährlich sterben laut Ministerium daran 10 000 bis 15 000 Menschen. Minister Hermann Gröhe (CDU) hatte deshalb im vergangenen Jahr einen Zehn-Punkte-Plan zur Vermeidung die Infektionen und zur Verringerung von Antibiotikaresistenzen vorgelegt.

Danach sollen alle Krankenhäuser verpflichtet werden, Risikopatienten bei der Aufnahme ins Krankenhaus auf multiresistente Erreger zu untersuchen und gegebenenfalls zu isolieren. Die Krankenhäuser werden mit einem Hygiene-Förderprogramm in Höhe von 365 Millionen Euro dabei unterstützt, bis 2016 notwendiges Hygienepersonal einzustellen sowie Ärzte und Pflegekräfte auf dem Gebiet der Krankenhaushygiene weiterzubilden. Zudem sollen die Meldepflichten verschärft werden.