Fachleute gehen von langfristigem Aufschwung für Telemedizin aus
Die Coronakrise könnte der Telemedizin aus Sicht von Fachleuten einen entscheidenden Schub nach vorne geben.
Keine Revolution, aber eine stetige Entwicklung
Die Coronakrise könnte der Telemedizin aus Sicht von Fachleuten einen entscheidenden Schub nach vorne geben. "Man kann davon ausgehen, dass Anfang April über 3.000 der niedergelassenen Haus- und Kinderärzte die Genehmigung von den Krankenkassen für Videosprechstunden hatten", sagte der Präsident der Landesärztekammer, Wolfgang Miller.
Laut Kassenärztlicher Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) sind es sogar rund 3.800. Das heiße zwar nicht, dass alle diese Möglichkeit bereits nutzten. Es zeige aber, dass die MedizinerInnen vorbereitet seien.
"Es ist keine Revolution, die jetzt stattfindet, aber eine stetige Entwicklung, die durch die Coronakrise Schwung bekommen hat", sagt Miller. Auch die KVBW rechnet mit einem langfristigen Aufschwung für die Telemedizin. "Vor der Corona-Krisen waren es nicht viele Ärzte, die die Telemedizin in ihren regulären Praxisbetrieb integriert hatten", sagte eine Sprecherin. Jetzt seien es deutlich mehr, und viele nutzen die Möglichkeit, um schnellen Kontakt mit ihren PatientInnen zu bekommen.
"Das alles wird nach Überwindung der Coronakrise nicht wieder einschlafen", betonte auch Miller. Mit all ihren Bausteinen werde die Telemedizin langfristig die Versorgungsrealität verändern.