Foodwatch warnt vor Mineralöl-Spuren in Verpackungen

Lebensmittel sollen frei von bedenklichen Chemikalien sein. Doch ausgerechnet in manchen Papierkartons für Reis, Linsen und Co. können Gesundheitsgefahren stecken. Die Verbraucherorganisation Foodw

Lebensmittel sollen frei von bedenklichen Chemikalien sein. Doch ausgerechnet in manchen Papierkartons für Reis, Linsen und Co. können Gesundheitsgefahren stecken.

Die Verbraucherorganisation Foodwatch fordert einen besseren Schutz vor gesundheitsgefährdenden Mineralöl-Spuren aus Papierpackungen in Lebensmitteln. Bei einer Stichprobe wurden in neun von 42 Produkten Rückstände aromatischer Mineralöle festgestellt – darunter in Reis und Cornflakes, wie Foodwatch am Dienstag mitteilte. Als wesentliche Quelle für solche Übertragungen gelten Druckfarben, die in Altpapierkartons enthalten sind. Die EU müsse daher etwa Innenbeutel oder Beschichtungen vorschreiben, um einen Übergang ins Produkt zu verhindern. Es sei auch nötig, Grenzwerte festzulegen.

Null Toleranz müsse dabei für sogenannte aromatische Mineralöle gelten, die unter dem Verdacht stünden, krebserregend zu sein. “So umweltfreundlich das Recycling von Altpapier auch ist, als Lebensmittelverpackung kann daraus ein echtes Gesundheitsrisiko werden”, sagte Luise Molling von Foodwatch.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung hatte bereits 2010 erläutert, dass in Lebensmittelpackungen aus Altpapier unter anderem Mineralöle mit aromatischen Kohlenwasserstoffen nachgewiesen worden seien – dazu könnten krebserzeugende Substanzen gehören. Grundsätzlich sollte es solche Belastungen von Produkten nicht geben. Nach einer ähnlichen Untersuchung der Stiftung Warentest mit Adventskalendern 2012 sprach das Institut allerdings angesichts geringer Mengen nicht von Gesundheitsgefahren.

Im Foodwatch-Test wurden Rückstände auch in Packungen festgestellt, die augenscheinlich nicht aus Altpapier bestehen. Dies deute darauf hin, dass Mineralöle auch aus Umverpackungen für den Transport ausgedünstet sind. Die Verbraucherorganisation hatte insgesamt 120 Produkte testen lassen – neben den 42 Produkten aus Deutschland weitere Packungen aus Frankreich und den Niederlanden. Dort seien noch deutlich häufiger Mineralöl-Rückstände festgestellt worden.

Text: dpa /fw

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