Frankfurter Kinderschutzambulanz für Kinder in Not

Die Kinderschutzambulanz in Frankfurt begutachtet Misshandlungen und hilft weiter. Sexueller Missbrauch, Schläge und Vernachlässigung: Die Kinderschutzambulanz der Frankfurter Uniklinik hat in den

Die Kinderschutzambulanz in Frankfurt begutachtet Misshandlungen und hilft weiter.

Sexueller Missbrauch, Schläge und Vernachlässigung: Die Kinderschutzambulanz der Frankfurter Uniklinik hat in den fünf Jahren seit ihrer Gründung rund 950 Kinder behandelt, deren körperliches und psychisches Wohl in Gefahr war. Das sind im Durchschnitt vier Jungen und Mädchen pro Woche, wie Projektkoordinator Marco Baz Bartels am Mittwoch in Frankfurt berichtete.

In den zehn Jahren vor der Gründung der Ambulanz seien es insgesamt nur 66 Kinder gewesen. Das Einzugsgebiet der Fachleute erstreckt sich von Frankfurt über Offenbach und Gelnhausen sowie den Taunus bis nach Südhessen, in Einzelfällen auch bis Berlin.

Rund 20 000 Fälle von sexuell und körperlich misshandelten Kindern seien 2015 in Deutschland bekannt geworden, sagte der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin, Thomas Klingebiel. 153 von ihnen seien an den Folgen gestorben. “Diese Zahlen des Bundeskriminalamts sind aber nur die kleine Spitze vom Eisberg”, ergänzte der Leiter der Kinderschutzambulanz, Matthias Kieslich. In Hessen wurden 2014 fast 8300 Verfahren wegen Kindeswohlgefährdung eingeleitet, neuere Zahlen hat das Statistische Landesamt noch nicht.

Text und Foto: dpa /fw