Fraunhofer-Gesellschaft verleiht Forschungspreis für Wundheilung mit Plasma

Forscher entdecken nützliche Seiten ungewöhnlicher Werkstoffe. Dafür verleiht die Fraunhofer-Gesellschaft vier Preise. Wunden mit geladenem Gas zu heilen, wird mit einer der Erfindungen möglich, Au

Forscher entdecken nützliche Seiten ungewöhnlicher Werkstoffe. Dafür verleiht die Fraunhofer-Gesellschaft vier Preise. Wunden mit geladenem Gas zu heilen, wird mit einer der Erfindungen möglich, Autoreifen aus schlichtem Löwenzahn mit einer anderen.

Eine neuartige Wundheil-Therapie mit Plasma wird mit einem Fraunhofer-Preis 2015 ausgezeichnet. Die Heilmethode mit dem elektrisch geladenen Gas ist vom Fraunhofer-Institut für Schicht- und Oberflächentechnik IST in Braunschweig und Ärzten der Universität Göttingen entwickelt worden. Das teilte die Fraunhofer-Gesellschaft in München am Dienstag mit. Am Abend sollten vier mit je 50 000 Euro dotierte Preise bei der Jahrestagung der Organisation für angewandte Forschung in Wiesbaden verliehen werden. Dazu wurde auch Bundespräsident Joachim Gauck erwartet.

Das Plasma wird als unscheinbarer lila Nebel auf Wunden aufgebracht. Es verringert die Zahl der Keime und fördert die Durchblutung der Haut, damit sie besser heilen kann. Die Wissenschaftler entwickelten sowohl die medizinische Plasma-Lösung als auch das laptopgroße Gerät, um das Plasma zu ionisieren.

Ein anderer Preis geht an Fraunhofer-Molekularbiologen aus Münster: Sie entdeckten, dass Naturkautschuk nicht nur vom tropischen Kautschukbaum gewonnen werden kann, sondern auch aus der Allerweltspflanze Löwenzahn. Besonders ergiebig ist der Russische Löwenzahn mit einem hohen Kautschukanteil. Der Naturstoff wurde schon erfolgreich in Autoreifen getestet.

Diamantähnliche Kohlenstoffbeschichtungen auf Motorteilen helfen, in großem Umfang Treibstoff zu sparen. Auch für diese Fraunhofer-Entdeckung gibt es einen Preis, ebenso für Autolautsprechersysteme in Konzertsaal-Qualität.

Die Fraunhofer-Gesellschaft betreibt in Deutschland 66 Institute und hat 24 000 Mitarbeiter.

Text: dpa /fw

Foto: Dirk Mahler/Fraunhofer/dpa