Gehirnabtragung mittels Laser

Die "VISUALASE MRI-Guided" Laser-Ablation ermöglicht die präzise Abtragung von Gehirngewebe über eine dünne Lasersonde. Dies ist eine neuartige, minimal-invasive Behandlungsoption zur Abtragung pathologischen Gewebes im Gehirn bei Epilepsie-PatientInnen.

Mit schonender Laserenergie gegen Epilepsie

Die "VISUALASE MRI-Guided" Laser-Ablation ermöglicht die präzise Abtragung von Gehirngewebe über eine dünne Lasersonde. Dies ist eine neuartige, minimal-invasive Behandlungsoption zur Abtragung pathologischen Gewebes im Gehirn bei Epilepsie-PatientInnen. VISUALASE erhielt im März 2018 das CE-Zertifikat.

Diese Sonde wird bei der "VISUALASE MRI-Guided" Laser-Ablation über ein Bohrloch mit lediglich 3,2 mm Durchmesser an einen zuvor genau berechneten Zielpunkt ins Gehirn eingebracht. "Das System VISUALASE bietet Neurochirurgen eine zusätzliche minimal-invasive Möglichkeit, kleine Gewebebereiche präzise zu erfassen und zu behandeln.

Eine seit Jahrzehnten etablierte stereotaktische Technik wurde hierfür erweitert: eine kleine Sonde mit einer Glasfaser bringt Laserenergie an das ausgewählte Hirngewebe. Wenn Licht an das Gewebe abgegeben wird, beginnt die Temperatur im Zielgebiet zu steigen und zerstört so das pathologische Hirngewebe. Eine besondere MRT-Technologie ermöglicht zudem, Temperaturveränderungen in der Tiefe des Gehirns in Echtzeit zu steuern.

Ein Patient wurde nun am 13. März 2019 im Uniklinikum Magdeburg mit der "VISUALASE MRI-Guided“ Laser-Ablation als Erster in Deutschland behandelt. Er litt unter einer Schläfenlappenepilepsie; ihm war die Möglichkeit einer "heilenden“ Gehirnoperation neu. Bislang wurde in Europa ähnlichen Patienten dieses Verfahren nur angeboten, nachdem eine vorherige resektive Operation nicht erfolgreich war.

Im aktuellen Fall hatte sich jedoch aufgrund des minimal-invasiven Ansatzes sofort diese neue Behandlungsoption angeboten. Der großen Mehrheit der PatientInnen kann so zukünftig ein wesentlich belastenderes, offen-resektives Verfahren erspart bleiben, so die ÄrztInnen mit zuversichtlichem Blick in die weitere Zukunft.