Grippemedikamente können das Herz belasten

Januar ist die Hochzeit für Erkältungen und Influenza, und wenn Schnupfen oder Husten auftreten, greift man gern zu Entzündungshemmern und abschwellenden Mitteln, um die Symptome zu bekämpfen. Das kann allerdings unerwünschte Auswirkungen auf das Herz haben.

Risikogruppen sollten auf alternative Behandlungsmethoden ausweichen

Januar ist die Hochzeit für Erkältungen und Influenza, und wenn Schnupfen oder Husten auftreten, greift man gern zu Entzündungshemmern und abschwellenden Mitteln, um die Symptome zu bekämpfen. Das kann allerdings unerwünschte Auswirkungen auf das Herz haben.

Rezeptfreie Medikamente sind meistens die schnellste Lösung bei Schmerzen, Fieber und verstopfter Nase. Solche Mittel enthalten in der Regel Wirkstoffe wie Ibuprofen, Pseudoephedrin und Phenylephrin. Obwohl diese bei korrekter Anwendung normalerweise unschädlich sind, können sie bei bestimmten Risikogruppen kardiovaskuläre Probleme verursachen.

Personen mit Hypertonie oder Herzerkrankung sollten keine abschwellenden Mittel schlucken. Alle gesunden Personen oder auch solche mit geringem kardiovaskulärem Risiko sollten die Anleitung von Ärztin oder Arzt befolgen

Erhöhung des kardiovaskulären Risikos

US-Amerikanische Richtlinien weisen darauf hin, dass sowohl Entzündungshemmer als auch abschwellende Mittel blutdrucksteigernd wirken können. Besonders Letztere verengen die Blutgefäße, um die Entzündung zu verringern. Dies kann sich bei Personen mit Hypertonie oder Herzerkrankung negativ auf den Krankheitsverlauf auswirken. Am risikoreichsten ist die Einnahme solcher Mittel bei unbehandelter Hypertonie, Herzinsuffizienz, nach AMI oder Schlaganfall.

Prävention ist der beste Schutz

Studien belegen, dass auch Entzündungshemmer das kardiovaskuläre Risiko steigern. Eine Kohorten-Studie aus dem Jahr 2017 untersuchte 9.793 Personen, die Medikamente zur Behandlung von Atemwegsinfektionen eingenommen hatten und daraufhin mit Herzinfarkt im Krankenhaus behandelt werden mussten. Die Studienteilnehmenden waren bei Eintreten des Herzinfarkts im Durchschnitt 72 Jahre alt und wiesen bereits Risikofaktoren wie Bluthochdruck oder Diabetes auf. Im Rahmen der Studie konnte belegt werden, dass die Einnahme von Entzündungshemmern bei Atemwegsinfektionen mit einem gesteigerten Risiko für Herzinfarkt einhergeht. Die Patientinnen und Patienten, die ihre Atemwegsinfektionen mit entzündungshemmenden Mitteln behandelten, hatten innerhalb einer Woche nach Einnahme ein um das Dreifache gesteigertes Herzinfarktrisiko im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ohne Einnahme dieser Mittel.

Um diese Gefahr zu vermeiden, sollten Risikogruppen auf sehr sparsame Verwendung setzen oder – wenn möglich – auf Alternativen wie Antihistamine ausweichen. Generell sollten in diesen Fällen andere, weniger risikoreiche und ebenso effektive Behandlungsmethoden zuerst in Betracht gezogen werden. Der beste Schutz gegen Erkältung und Grippe ist allerdings Vorbeugung. Hier sei besonders noch einmal auf die jährliche Grippeschutzimpfung hingewiesen.

Quelle: Oxford Academic Journals