Grippewelle ist in dieser Saison besonders stark

Husten, Schnupfen, Fieber, Gliederschmerzen: Die Grippe ist auf dem Vormarsch und das deutlich stärker als in den Vorjahren. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Husten, Schnupfen, Fieber, Gliederschmerzen: Die Grippe ist auf dem Vormarsch und das deutlich stärker als in den Vorjahren. Ein Ende ist nicht in Sicht.

In der aktuellen Grippesaison gibt es deutlich mehr Influenza-Erkrankungen als in den Vorjahren. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) in Rostock am Donnerstag auf Anfrage berichtete, wurden seit Anfang Oktober vergangenen Jahres 930 Influenza-Infektionen gemeldet. In der Vorsaison 2015/16 waren es zum gleichen Zeitpunkt 188 und 2014/15 insgesamt 96 Fälle gewesen. Alleine in der vergangenen Woche wurden demnach landesweit 241 Fälle gemeldet. Es sei zudem mit einer hohen Dunkelziffer zu rechnen.

Wie der Leiter der Abteilung für Tropenmedizin und Infektiologie an der Universitätsmedizin Rostock, Emil Reisinger, sagte, lassen diese seit Wochen höheren Zahlen einen Rückschluss auf den Verlauf der kommenden Wochen zu. "Wir befinden uns noch vor dem Höhepunkt der Grippewelle", fügte er hinzu. "Es ist eine ernstzunehmende Pandemie."

Bundesweit waren nach Zahlen des zuständigen Robert-Koch-Instituts in Berlin in der vergangenen Woche knapp 10 500 neue Infektionsfälle gemeldet worden. Reisinger ging von einer Dunkelziffer im Bereich von rund einer Million Fälle aus.

In dieser Saison sind laut Lagus in Mecklenburg-Vorpommern drei Todesfälle durch die Grippe bestätigt. Auch hier sei mit einer Dunkelziffer zu rechnen, sagte Reisinger. Viele ältere Menschen würden in Pflegeheimen oder in ihrem Zuhause sterben, ohne dass eine Untersuchung auf Influenza erfolge.

Der Infektiologe ging davon aus, dass die Grippewelle noch bis etwa Ende April dauern wird. Er riet vor allem Senioren über 60 Jahren, Menschen mit chronischen Erkrankungen und schwachem Immunsystem zu einer Impfung. Auch jeder, der mit vielen Menschen zu tun hat, sollte geimpft sein. "Das schützt auch andere vor der Infektion und würde die Pandemie deutlich schwächer ausfallen lassen."