Großdemo in Paris gegen Reform bei künstlicher Befruchtung

Tausende Menschen haben in Paris gegen eine geplante Reform des Gesetzes zur künstlichen Befruchtung demonstriert.

Hunderte Demonstrierende zur Gegendemo versammelt

Tausende Menschen haben in Paris gegen eine geplante Reform des Gesetzes zur künstlichen Befruchtung demonstriert. Das Kollektiv "Marchons Enfants!" hatte zu dem Protest durch die Pariser Innenstadt aufgerufen. Das Bündnis demonstriert gegen eine Gesetzesnovelle, durch die auch lesbischen Paaren und unverheirateten Frauen eine künstliche Befruchtung in Frankreich erlaubt werden würde.

Die GegnerInnen argumentieren unter anderem, eine solche Regelung würde die Kinder des Vaters berauben. "Kinder sind kein Recht", skandierten die Demonstrierenden, die sich unter anderem auf dem Platz vor dem Louvre versammelten, wie auf Videos zu sehen war. Die Organisation hatte etliche Busse gechartert, um Demonstrierende aus den Regionen nach Paris zu bringen. Hunderte BefürworterInnen der Reform versammelten sich zu einer Gegendemo.

Im Herbst hatte die Nationalversammlung das Gesetz in erster Lesung gebilligt, diese Woche wird es im Senat debattiert. Katholische Verbände und PolitikerInnen aus dem rechten Spektrum kritisieren die Reform. Bereits im Oktober hatten Zehntausende protestiert. Bisher ist die künstliche Befruchtung in Frankreich nur heterosexuellen Paaren erlaubt, die keine Kinder zeugen können. Sie müssen verheiratet sein oder mindestens zwei Jahre zusammenleben. Die Reform war ein Wahlversprechen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.