Hepatologie: 8. Interdisziplinärer Lebertag am Uniklinikum Leipzig steht bevor

Zum achten Mal laden die Leberexperten des Universitätsklinikums Leipzig am Freitag, den 16. Juni 2017 Ärzte und Wissenschaftler zu einem informativen Programm rund um das Thema Lebererkrankungen ein.

Organmangel mindert Häufigkeit von Lebertransplantationen

Zum achten Mal laden die Leberexperten des Universitätsklinikums Leipzig am Freitag, den 16. Juni 2017 Ärzte und Wissenschaftler zu einem informativen Programm rund um das Thema Lebererkrankungen ein.

"Mit renommierten Referenten aus ganz Deutschland wollen wir interessierten Kolleginnen und Kollegen die neuesten Forschungsergebnisse aus der Hepatologie und der hepatobilitären Chirurgie präsentieren", sagt Prof. Thomas Berg, Leiter Sektion Hepatologie am Universitätsklinikum Leipzig (UKL). Er hat gemeinsam mit Prof. Dr. Daniel Seehofer, Leiter des Bereiches Hepatobiliäre Chirurgie und viszerale Transplantation am UKL, die wissenschaftliche Leitung der Veranstaltung inne.

"Wir konzentrieren uns auf drei Themenbereiche: die modernen Möglichkeiten der Lebertransplantation, die Vermittlung der Highlights des jüngst stattgefundenen Europäischen Leberkongresses und die Interdisziplinäre Hepatologie", blickt Prof. Berg voraus. Beim Thema Lebertransplantation erläutern Experten, welche Chancen und Risiken eine Lebendspende hat. Diese Transplantationen werden auch am UKL mit gutem Erfolg vorgenommen und stellen für manche Patienten aufgrund des Organmangels die letzte Rettung dar.

Fachübergreifende Zusammenarbeit dringend notwendig

Mit Bezug auf den Europäischen Leberkongress gehen die Referenten auf neueste Erkenntnisse über virale und nichtvirale Lebererkrankungen sowie die Behandlung von Lebertumoren ein. Bei den viralen Lebererkrankungen geht es um aktuelle therapeutische Entwicklungen, die Langzeitnachsorge und neue Leitlinien für die Behandlung der Hepatitis-B-Virus-Infektion. Die nicht-viralen Lebererkrankungen umfassen autoimmune Erkrankungen wie autoimmune Hepatitis (AIH), primär biliäre Cholangitis (PBC) und primär sklerosierende Cholangitis (PSC) sowie die Fettleber. Auch hier gibt es neue Erkenntnisse. Bei den Lebertumoren wiederum werden aktuelle Entwicklungen vermittelt, zu denen die Selektive Interne Radiotherapie (SIRT) und die Chemosaturation gehören. Den Lebertumoren speziell widmet sich zudem das seit vergangenem Jahr bestehende Universitäre Lebertumorzentrum (ULTC).

Im Bereich Interdisziplinäre Hepatologie geht es unter anderem darum, dass seltene Leberkrankungen nur gefunden und behandelt werden können, wenn Mediziner und Wissenschaftler fachübergreifend und miteinander verzahnt zusammenarbeiten. Am UKL gibt es deshalb ein spezielles Zentrum für seltene Erkrankungen, bei dem Fachexperten auch seltenen Lebererkrankungen auf die Spur kommen. Auf dem Leipziger Lebertag wird zudem über genetische Aspekte bei Lebererkrankungen berichtet. Und auch die Fettleber bei Kindern wird in den Blickpunkt gerückt: "Es ist eine unterschätzte Entwicklung", so Prof. Berg. "Denn bei Kindern verursacht die Fettleber vielleicht noch keine Probleme, aber im Erwachsenenalter können ernste Komplikationen auftreten. Daher sollten bereits im Kindesalter die Ursachen der Fettleber erforscht und behandelt werden."