Herzmedikament gegen Krebs

Zukünftig könnte man Krebs mit Herzmedikamenten und Antibiotika therapieren – diese Hoffnung lässt nun eine Krebsstudie aufkommen. Forscher aus Nord-Amerika haben im Rahmen einer Studie (DOI: 10.11

Zukünftig könnte man Krebs mit Herzmedikamenten und Antibiotika therapieren – diese Hoffnung lässt nun eine Krebsstudie aufkommen.

Forscher aus Nord-Amerika haben im Rahmen einer Studie (DOI: 10.1158/0008-5472.CAN-14-2391) mehr als 1 100 FDA erprobte Arzneimittel mit der Intention durchleuchtet, ein neues Krebsmedikament zu entdecken. Der Fokus wurde auf insgesamt 14 Medikamente gelegt, darunter Herzglykoside und Antibiotika. Diese Pharmazeutika sollten verschiedene Krebsarten ins Visier nehmen. Die epigenetischen Effekte der Medikamente waren zu diesem Zeitpunkt noch unbekannt.

“Die Abwandlung von intrazellulären Kalzium-Flüssen könnte als Therapie fungieren, die epigenetischen Veränderungen der Zellen zu modifizieren. Alle von uns getesteten Pharmazeutika hatten die Gemeinsamkeit, dass sie am Kalziumkanal agieren und Enzyme aktivieren, die für einen Anti-Krebs-Effekt essenziell sind”, ließen die Wissenschaftler verlauten. Das Forscherteam beobachtete einen Klasseneffekt, da sich die Hälfte der Medikamente auf Herzglykoside belief. “Dies stimmt mit epidemiologischen Studien überein – Patienten, die mit Herzglykosiden behandelt wurden, hatten weniger Krebs zu verbuchen. Des Weiteren hatten Krebspatienten durch dieses Pharmazeutikum einen weniger aggressiven Krebs.”

Derzeit ist die Reihe von klinisch erprobten Medikamenten, die Krebszellen umprogrammieren und die “epigenetische Gesundheit” wiederherstellen, auf vier Medikamente begrenzt. Diese Pharmazeutika sind nur an zwei Mechanismen beteiligt: Histonmodifikation und DNA-Methylierung.

“Wir müssen weitere Medikamente erforschen, die intrazelluläre Kalzium Signale anvisieren, so wie es bei Herzglykosiden und Antibiotika der Fall ist. Diese Medikamente haben großes Potential, die Anzahl der effektiven Krebsmedikamente zu erweitern”, schlussfolgern die Studienautoren.

Text: esanum/ df

Foto: Lightspring / Shutterstock