HPV-Impfung schützt auch vor Gebärmutterhalskrebs

In der aktuellen Diskussion um die Wirkung von Impfungen hat der Rostocker Medizinprofessor Emil Reisinger auf die schützenden Impfeffekte gegen Krebs hingewiesen. Dabei gehe es insbesondere um das humane Papilloma-Virus.

50 Prozent weniger Todesfälle in 30 Jahren

In der aktuellen Diskussion um die Wirkung von Impfungen hat der Rostocker Medizinprofessor Emil Reisinger auf die schützenden Impfeffekte gegen Krebs hingewiesen. Dabei gehe es insbesondere um das humane Papilloma-Virus (HPV). Nachdem der Mediziner Harald zur Hausen in den 1980-Jahren nachgewiesen hatte, dass HPV Krebs auslösen kann, war in der Folge die HPV-Impfung entwickelt worden. "Sie hat mittlerweile zu einem deutlichen Rückgang des Gebärmutterhalskrebses in Deutschland und auf der ganzen Welt geführt", betonte Reisinger.

HPV sind die häufigsten sexuell übertragenen Viren. In Deutschland erkranken laut Reisinger jährlich rund 4.500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs und etwa 1.000 Männer an Mund-und Rachenkrebs und Analkrebs. Die Impfung gegen HPV werde bei 9- bis 14-jährigen Mädchen und Jungen von der Ständigen Impfkommission (Stiko) empfohlen, die Kosten werden von den Krankenkassen getragen. In Deutschland sterben laut Deutschem Krebsforschungszentrum pro Jahr rund 1.500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, vor 30 Jahren waren es noch doppelt so viele.

Zur Hausen war 2008 für seine Forschungen mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet worden. Er wird am Donnerstag und Freitag dieser Woche zu zwei Vorträgen an der Rostocker Universitätsmedizin erwartet.