Immer mehr Menschen zu Videosprechstunde beim Arzt bereit

In Deutschland wächst die Zahl der Menschen, die sich in einer Video-Sprechstunde mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt beraten würden. Laut einer Allensbach-Umfrage zeigten sich 46 Prozent der Befragten dafür offen. 2016 waren es nur 22 Prozent.

Patienten hegen hohe Erwartungen an die Nutzung der Technologie

In Deutschland wächst die Zahl der Patient:innen, die sich in einer Video-Sprechstunde mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt beraten würden. Laut einer repräsentativen Allensbach-Umfrage im Auftrag des Medizintechnikkonzerns Fresenius zeigten sich Ende vergangenen Jahres 46 Prozent der Befragten dafür offen, während es vier Jahre zuvor erst 22 Prozent waren. Im gleichen Zeitraum ging der Anteil derer, die Videosprechstunden ausschließen, von 70 auf 41 Prozent zurück.

Eigene Erfahrungen mit Videosprechstunden haben aber erst zwei Prozent der Befragten in Deutschland gemacht, im Gegensatz zu 22 Prozent in den USA und 6 Prozent in Spanien. Ohnehin scheint Deutschland in dem Drei-Länder-Vergleich bei der Digitalisierung des Gesundheitsbereichs hinterher zu hinken. So berichteten nur 15 Prozent der deutschen Patient:innen, dass man bei ihrer Häusärztin oder ihrem Hausarzt auch online Termine vereinbaren könne, was in Spanien und den USA schon bei 55 Prozent der Befragten möglich ist und auch deutlich stärker genutzt wird.

Dabei sind die positiven Erwartungen an die Digitalisierung des Gesundheitswesens erheblich, die nach Auffassung einer Mehrheit durch die Corona-Krise stark beschleunigt worden ist. Gerade jüngere Menschen hoffen unter anderem auf die unmittelbare Verfügbarkeit ihrer Patientendaten in digitalen Krankenakten, auf digitale Hilfestellungen bei der Therapie oder mehr telemedizinische Angebote. Etwas skeptischer als die Spanier sind die Deutschen beim Potenzial großangelegter Datenabgleiche, um Diagnose und Therapie zu verbessern. Hier erwartet aber auch eine Mehrheit von 63 Prozent Verbesserungen im Gegensatz zu 72 Prozent in Spanien.