Influenza: erster Todesfall in Berlin

Die Grippewelle hat früher begonnen als sonst. Sie ist bisher nicht ungewöhnlich stark. Doch Menschen mit anderen schweren Krankheiten sind besonders gefährdet. Noch ist Zeit für eine Impfung.

Die Grippewelle hat früher begonnen als sonst. Sie ist bisher nicht ungewöhnlich stark. Doch Menschen mit anderen schweren Krankheiten sind besonders gefährdet. Noch ist Zeit für eine Impfung.

In Berlin ist in der laufenden Grippesaison der erste Patient an Influenza gestorben. Es habe eine alte Frau getroffen, die bereits an einer schweren Vorerkrankung litt, sagte Christoph Lang, Sprecher der Senatsgesundheitsverwaltung, am Donnerstag.

Die Grippewelle begann in diesem Jahr früher als sonst bereits Mitte Dezember. Bis zum jüngsten Stand vom 18. Januar wurden 526 bestätigte Influenza-Fälle in der Hauptstadt gemeldet, die meisten in den Bezirken Tempelhof-Schöneberg (85), Reinickendorf (57) und Spandau (52). Die wenigsten Fälle wurden bisher in Lichtenberg (12) und Treptow-Köpenick (15) registriert. In die Statistik fließen Fälle aber nur ein, wenn Patienten zum Arzt gehen und Proben auf Influenza-Viren getestet werden.

In den ersten beiden Januarwochen sei ein starker, aber nicht außergewöhnlich hoher Anstieg der Fallzahlen zu verzeichnen, sagte Lang. Von 471 Grippe-Patienten ist ihr Impfstatus bekannt: Nur 30 von ihnen waren gegen Influenza immunisiert. Das Robert Koch-Institut (RKI) empfehle immer noch eine Schutzimpfung gegen Grippe, sagte Lang. Der Schutz baut sich innerhalb von 14 Tagen auf, die Grippesaison kann bis in das Frühjahr hinein anhalten. Eine schwere Grippe trifft in der Regel besonders häufig Kinder und alte Menschen - vor allem Menschen mit schweren oder chronischen anderen Krankheiten.

Bundesweit wurden bis zum 24. Januar 5696 bestätigte Influenzafälle an das RKI übermittelt. Dass die Fallzahlen von Jahr zu Jahr schwanken, ist normal. Grippe verläuft in Wellen. Durchschnittlich gibt es in Deutschland geschätzte 8000 bis 
11 000 Grippetote pro Jahr. Das sind mehr als doppelt so viele Menschen wie jedes Jahr bundesweit bei Verkehrsunfällen sterben.