Jetzt auch in Deutschland : Neue Immuntherapie für Neuroblastom-Therapie verfügbar

Antikörper Dinutuximab beta jetzt für die Erstlinientherapie oder bei ausbleibendem Ansprechen auf andere Behandlungsformen sowie bei Rezidiven trotz intensiver Strahlen- und Chemotherapiezyklen.

EUSA Pharma hat heute bekannt gegeben, dass Qarziba® (Dinutuximab beta) nun zur Behandlung des Hochrisiko-Neuroblastoms in Deutschland für Patienten ab einem Alter von zwölf Monaten allgemein verfügbar ist. In einem Therapiebereich mit begrenzten Behandlungsoptionen ist das Medikament für deutsche Patienten in Kliniken nun die einzige zugelassene Immuntherapie für diese seltene Krebsart.

Bei etwa 130 Kindern wird in Deutschland jedes Jahr ein Neuroblastom diagnostiziert. 90 % von ihnen sind jünger als sechs Jahre. Damit ist dies der zweithäufigste solide Tumor bei Kindern und für 7 % aller Krebserkrankungen im Kindesalter in diesem Land verantwortlich.1 

Da sich das Neuroblastom sehr schnell ausbreiten kann, werden etwa 40 % der Kinder erstmals in einem fortgeschrittenen Stadium ihrer Krankheit diagnostiziert und als "Hochrisiko"-Patienten angesehen.2 Die 5-Jahres-Überlebensraten liegen bei diesen Patienten zuweilen bei nur 30-50 %.

Dinutuximab beta, ein Antikörper, der eine direkt gegen die Krebszellen gerichtete Immunantwort auslöst, kann für diese Kinder nun verschrieben werden, und zwar als Erstlinientherapie oder bei ausbleibendem Ansprechen auf andere Behandlungsformen sowie bei Rezidiven trotz intensiver Strahlen- und Chemotherapiezyklen.

"Die Entwicklung von Dinutuximab beta wurde von pädiatrischen Onkologen unter Beteiligung zahlreicher Kollegen, die in Deutschland klinische Studien bei Hochrisiko-Neuroblastompatienten durchgeführt haben, über Jahrzehnte vorangetrieben. Daher war die Verfügbarkeit dieser wirksamen und effektiven Substanz seit langer Zeit für viele von uns ein dringendes Anliegen," erklärte Dr. Holger Lode, Professor und Geschäftsführender Direktor der Abteilung für Allgemeine Pädiatrie und der Abteilung für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie an der Universitätsmedizin Greifswald.

"Mit der Zulassung des Anti-GD2-Antikörpers ist diese Hürde überwunden, und wir können nun diese Behandlungsoption entsprechend den Leitlinien der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH) nutzen."

Lee Morley, CEO von EUSA Pharma fügte hinzu: "Die heutige Nachricht ist ein wichtiger Fortschritt im Kampf gegen Hochrisiko-Neuroblastome. Während der vorangegangenen Monate haben wir mit den deutschen Behörden zusammengearbeitet, um sowohl für Patienten als auch für klinische Fachkreise den Zugang zu dieser potenziell lebensrettenden Behandlung sicherzustellen und diese dabei zu unterstützen, die größtmöglichen Überlebenschancen von Kindern mit dieser Erkrankung zu erreichen. Daher begrüßen wir die Zulassung in Deutschland."